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Rubrik: Verbände Translation: English French Spanish Italian Dutch Danish Polish Russian
Die 1. Panzerdivision der Bundeswehr
Aus Darstellungsgründen werden auf dieser Seite viele militärische Abkürzungen verwendet. Eine Erklärung erscheint, wenn man mit dem Mauszeiger auf eine dieser Abkürzungen weist.

 Relikte des Kalten Krieges: 
Auf dieser Seite wird die 1. Division vorgestellt. Die Ziffer 1 verrät schon, daß es sich bei diesem Großverband um einen aus den ersten Tagen der Bundeswehr handelt. Von der Bezeichnung her begann es 1956 als Grenadierdivision, wechselte 1959 zur Panzergrenadierdivision und wurde schließlich 1981 zur Panzerdivision.

Nach der politischen Entscheidung zur Aufstellung der Bundeswehr entstand ein großer Druck auf die verantwortlichen Planer im Verteidigungsministerium. Die Bundesregierung hatte den NATO-Partnern eine Armee von 500.000 Soldaten zugesagt. Bundeskanzler Adenauer drängte auf eine rasche Umsetzung, um seine Politik der Westintegration gegenüber den Allianzpartnern abzusichern.
Es begann eine Phase, die durch Improvisation und ständige Veränderungen geprägt war. Das benötigte Material befand sich erst im Zulauf, die Infrastruktur war in weiten Bereichen neu aufzubauen. Auf der Seite des Geräts bedeutete es, daß die Masse aus dem Ausland eingeführt werden mußte. Die deutsche Rüstungsindustrie brauchte schließlich Zeit, um sich neu zu finden und das Know-how wieder zu erlangen.
Auf Seiten der Infrastruktur konnten einige ältere Kasernen von den Alliierten übernommen werden. Da diverse solcher Liegenschaften aber weiterhin von den Verbündeten genutzt wurden, und man weitaus mehr Kasernen benötigte, begann zwangsläufig ein Neubauprogramm, mit dem zahlreiche neue Kasernen errichtet worden sind. So kam die Bundeswehr in den Vorteil, in den folgenden Jahren oft moderne Einrichtungen zu übernehmen.

 Heeresstruktur 1 (1956-1959): 
Die Ziele für das Heer standen fest, es waren 12 Divisionen aufzustellen. Im ersten Schritt wurden 1956 die Divisionen 1 - 5 geformt. Man orientierte sich am Modell der US Army. Eine Division sollte mit drei Kampfgruppen und einem Artillerieregiment sowie Unterstützungstruppen ausgestattet werden. Diese Struktur blieb jedoch nicht lange bestehen. Die Bundeswehrführung hatte sie recht schnell als ungeeignet bewertet.

Am 1. Juli 1956 wurde die 1. Grenadierdivision in Hannover in der BGS-Unterkunft Nordring-Kaserne aufgestellt. Aus dieser Standortangabe kann man schon erkennen, daß zur Aufstellung der Division zahlreiche BGS-Angehörige sich zur Verfügung stellten. Hier ist es der Großteil des Bundesgrenzschutzkommandos Nord gewesen.
Zunächst war die Division direkt dem Bundesminister der Verteidigung unterstellt. Am 15. September 1956 erfolgte der Wechsel unter das Kommando des I. Korps, Münster (Nordrhein-Westfalen). Die 1. Grenadierdivision wurde am 1. Juli 1957 der NATO assigniert.

Um die außerordentlich schnelle Aufstellung überhaupt realisieren zu können, wurden neu aufgestellte Verbände teilweise mehrmals im Jahr geteilt und wieder aufgefüllt. Dadurch war natürlich zu dieser Zeit die Einsatzbereitschaft der Truppe stark eingeschränkt. Für die Soldaten bedeutete die Unbeständigkeit häufige Versetzungen bzw. Umorientierungen.
Die folgende Auflistung zeigt die Masse der Verbände der 1. Grenadierdivision. Es werden die zunächst aufgestellten Truppen mit damaligem Standort genannt. Dazu ist angegeben, welcher Verband daraus in der Heeresstruktur 4 geworden ist.

Heeresstruktur 1 > Heeresstruktur 4
Stab 1. GrenDiv Langenhagen > Stab 1. PzDiv Hannover-Bothfeld
KGr A1 Hannover-Bothfeld > PzBrig 2 Braunschweig-Rautheim
KGr B1 Neumünster > PzBrig 18 Neumünster
KGr C1 Nienburg-Langendamm > PzBrig 3 Nienburg-Langendamm
GrenBtl 1 Braunschweig > PzGrenBtl 13 Wesendorf
GrenBtl 11 Hamburg-Rahlstedt > PzGrenBtl 182 Bad Segeberg
GrenBtl 21 Hannover-Bothfeld > JgBtl 521 Northeim
GrenBtl 31 Hamburg-Wandsbek > JgBtl 116 (GerEinh) Varel-Friedrichsfeld
GrenBtl 41 Dedelstorf > PzGrenBtl 43 Göttingen
GrenBtl 51 Nienburg-Langendamm > PzGrenBtl 32 Nienburg-Langendamm
GrenBtl 61 Hamburg-Wandsbek > JgBtl 511 Flensburg-Weiche
PzBtl 1 Dedelstorf > PzBtl 213 Augustdorf
PzjgBtl 1 Nienburg-Langendamm > PzBtl 334 Celle-Scheuen
PzAufklBtl 1 Dedelstorf > PzAufklLehrBtl 11 Munster
FArtRgt 1 Hamburg-Rahlstedt > ArtRgt 1 Hannover-Bothfeld
I./FArtRgt 1 Glückstadt > PzArtBtl 25 Braunschweig-Heidberg
III./FArtRgt 1 Hamburg > FArtBtl 11 Hannover-Bothfeld
FlaArtBtl 1 Langenhagen > FlaRgt 1 Langenhagen
PiBtl 1 Hamburg-Heimfeld > PiBtl 3 Stade
FmBtl 1 Hannover-Bothfeld > FmBtl 1 Hannover-Bothfeld
SanBtl 1 Bad Eilsen > SanBtl 1 Hildesheim-Steuerwald
QMKp 1 Bad Eilsen > NschBtl 1 Hannover-Bothfeld

Zur Ausrüstung:
Zwar war vorgesehen, die Grenadierbataillone überwiegend mit gepanzerten Fahrzeugen auszustatten, es stand aber bei Aufstellung der Division kein als geeignet bewerteter Schützenpanzer zur Verfügung. So sind diese Bataillone als Übergangslösung mit LKW vom Typ Ford G 398 SAM und Mercedes-Benz Unimog S 404B als Transportmittel für die Kampfeinheiten ausgerüstet worden.
Die Panzer- und Panzerjägerverbände konnten dagegen gleich mit dem Kampfpanzer M 47 aus US-Produktion bestückt werden. Auch für die weiteren Waffengattungen stand importiertes Gerät, überwiegend aus den USA, zur Verfügung. Die Artillerieverbände der 1. Grenadierdivision verfügten über gezogene Geschütze, Panzerhaubitzen kamen erst später.

 Heeresstruktur 2 (1959-1970): 
Die Bundeswehrführung beschloß noch in der Aufbauphase am Ende der 1950er Jahre, die zunächst angenommene Gliederung zu revidieren. Man erkannte, daß auf einem modernen Gefechtsfeld mit nuklearer Bedrohung die Divisionen als Träger des Kampfes zu groß und schwerfällig wären. Stattdessen sollte die Aufgabe von Brigaden übernommen werden. Zur Erprobung dieses Konzeptes ist im September 1958 auf den Truppenübungsplätzen Bergen und Munster die Lehr- und Versuchsübung LV 58 durchgeführt worden. Dabei sah man die Richtigkeit der neuen Gliederung bestätigt.

So folgte 1959 die Umformung des Heeres in die Struktur 2. Die Division erhielt nun die Bezeichnung 1. Panzergrenadierdivision. Die Kampfgruppen formte man zu Brigaden um, eine Gliederungsform, die in vielen Grundzügen bis in die heutige Zeit bestand hat. Einer Brigade werden in der Regel drei bis vier Kampftruppenbataillone zugeordnet. Dazu kommen ein Artilleriebataillon sowie Einheiten zur Unterstützung und Versorgung. Es sind stets Kampfverbände sowohl der Panzer- als auch der Panzergrenadiertruppe vorhanden. Die jeweils höhere Anzahl dieser Bataillone ergab, ob es sich um eine Panzer- oder Panzergrenadierbrigade handelt.
Ein weiteres Merkmal der Heeresstruktur 2 war ab 1966 das Versorgungsbataillon in den Brigaden. In diesen Verbänden mit der Endziffer 6 sind die Instandsetzungs- und Nachschubkräfte sowie Sanitäter zusammengefaßt gewesen.

Zur Ausrüstung:
Zu Beginn der 1960er Jahre wurde der Truppe Gerät zugeführt, das moderner als die Erstausstattung konzeptioniert war. Der Kampfpanzer M 48A2 ergänzte den bereits veralteten M 47. Es konnte nun auch endlich ein Schützenpanzer an die Panzergrenadiere übergeben werden. Der HS 30 war allerdings ungünstig konstruiert, und sorgte insbesondere in der ersten Zeit wegen zahlloser Defekte bei den Soldaten ständig für Ärger. Der HS 30 wurde bald durch den gepanzerten Mannschaftstransportwagen M 113 ergänzt. Dieser war zwar nicht als Gefechtsfahrzeug zu gebrauchen, dafür handelte es sich um eine ausgereifte Konstruktion.
Ab Mitte der 1960er Jahre kamen mehrere neue Waffensysteme in die Verbände, die die Kampfkraft erheblich steigerten. Darunter war der seinerzeit zukunftsweisende Kampfpanzer Leopard 1, den auch diverse NATO-Partner einführten. Die leichte Panzerfamilie mit den Jagdpanzern Kanone und Rakete lief ab 1965 zu. Die Brigadeartillerie ist mit der Panzerhaubitze M 109 ausgerüstet worden, die Feldartillerie mit Geschützen auf Selbstfahrlafetten.
Das Artillerieregiment der Division stattete man ab 1959 mit dem Artillerieraketensystem Honest John aus. Dieses war im Kriegsfall ausschließlich für den Einsatz mit Atomsprengkopf vorgesehen. Über die Lagerung der entsprechenden Munition siehe Seite Atomwaffenlager für das Heer in Niedersachsen.

 Heeresstruktur 3 (1970-1981): 
Die Notwendigkeit zu einer weiteren Änderung der Heeresgliederung ergab sich aus finanziellen Gründen. Knapper werdende Mittel im Verteidigungshaushalt, bei gleichzeitig steigenden Kosten für neu zu beschaffende Waffensysteme, zwangen zu einer Umplanung.
In der Heeresstruktur 3 verfügten alle Brigaden nur noch über drei Kampfbataillone. Die Versorgungsbataillone löste man auf und unterstellte die Instandsetzungs- und Nachschubkompanien den Brigaden direkt als selbständige Einheiten. Auf Ebene der Division sind je ein Instandsetzungs- und Nachschubbataillon gebildet worden.
Lange sollte die nun eingeführte Struktur jedoch keinen Bestand haben. Da in den 1970er Jahren das Bedrohungspotential des Warschauer Paktes stetig wuchs, begannen schon wenige Jahre nach Beginn der Heeresstruktur 3 Überlegungen für eine weitere Anpassung.

Zur Ausrüstung:
Trotz knapperer Finanzen liefen in den 1970er Jahren der Truppe eine ganze Anzahl moderner Waffensysteme und Geräte zu. Wichtigster Typ dabei war der Schützenpanzer Marder, welcher der Panzergrenadiertruppe endlich ein zuverlässiges Einsatzmittel bot. Die Panzeraufklärer erhielten mit dem Spähpanzer Luchs ein modernes Fahrzeug, das sich dank Radfahrgestell und Geräuschdämpfung sehr leise bewegen konnte. Der bisherige Jagdpanzer Rakete wurde zum Jaguar 1 mit weitreichendem Lenkwaffensystem umgebaut.
Auf Basis des Leopard 1 sind Varianten entwickelt worden, wie der Flugabwehrkanonenpanzer Gepard und der Brückenlegepanzer Biber. Ein erheblicher Posten war schließlich die Einführung einer Folgegeneration der LKW. Damit sollte die inzwischen in die Jahre gekommene Erstausstattung abgelöst werden.

 Heeresstruktur 4 (1981-1991): 
Schon Mitte der 1970er Jahre sind konkrete Planungen für die Heeresstruktur 4 begonnen worden. Inzwischen war man von einer Strategie der massiven Vergeltung mit Atomwaffen abgegangen, und strebte nun eine flexible Verteidigung mit konventionellen Mitteln an, das Konzept „Flexible Response“. Hierfür sollten die Kampftruppenkomponenten wieder gestärkt werden, und das unter Berücksichtigung weiterhin beschränkter Finanzmittel.
Mit der Heeresstruktur 4 wurden schließlich die Landstreitkräfte der Bundeswehr in den größten Umfang geführt, den sie je erreichen sollten.

Die vorhandenen Kampfbataillone sind verkleinert worden, damit stellte man Material und Personal zur Aufstellung neuer Verbände frei. Zusätzlich wurden verstärkt Reservisten in diesen Truppen eingeplant. Mit der Umgliederung entstand ein anderes Mischungsverhältnis von Panzer- und Panzergrenadierbrigaden. Als Folge hat man die 1. in Panzerdivision umbenannt.

Einhergehend mit der neuen Gliederung wurde im Rahmen des Konzeptes der Vorneverteidigung je Division eine Brigade ostwärts disloziert. Sie ist in einem erhöhten Bereitschaftsstand gehalten worden, um so auch nach kurzer Vorwarnzeit die Verteidigung nahe der innerdeutschen Grenze aufnehmen zu können. Im Falle der 1. Panzerdivision fiel diese Aufgabe der Panzerbrigade 2 zu, die mit allen Teilen in Braunschweig stationiert war.

Die Gliederung einer Brigade in der Heeresstruktur 4 im Detail:
Alle Brigaden verfügten über ein präsentes Panzergrenadierbataillon, es trug stets die Endziffer 2. Ebenso verfügten alle über ein präsentes Panzerbataillon mit der Endziffer 4. Dazu kommt jeweils ein präsentes Bataillon mit der Endziffer 3. Dieses war in den Panzerbrigaden ein Panzerbataillon, in den Panzergrenadierbrigaden entsprechend ein Panzergrenadierbataillon.
Eine Neuerung war das Bataillon mit der Endziffer 1. Der Stab und die Stabskompanie dieses Verbandes sind im Frieden nicht aktiv gewesen. Zu Übungen wurde Personal aus anderen Einheiten abgezogen, und zusammen mit Reservisten erfolgte die Aktivierung der Stabskompanie. Im Spannungsfall hätte man ebenso verfahren.
Die Kampfkompanien sind dagegen bereits präsent gewesen. Sie wurden im Frieden den anderen aktiven Bataillonen unterstellt. Dabei war das Schema auch hier stets gleich. Die 2. Kompanie des Bataillon n1 war dem Panzergrenadierbataillon n2 zugeordnet, die 3./n1 dem Bataillon n3 und die 4./n1 dem Panzerbataillon n4. Hier gab es ebenfalls wieder den Unterschied in der 3. Kompanie. In PzBrig war es eine Panzerkompanie, in PzGrenBrig eine Panzergrenadierkompanie. So wird auch deutlich, daß das Bataillon mit der Endziffer 1 ein gemischter Verband mit Kampf- und Schützenpanzern gewesen ist.
Die weiteren Truppen der Brigade waren ein Panzerartilleriebataillon mit der Endziffer 5, und vier selbständige Kompanien, die stets die Endziffer 0 trugen. Es handelte sich dabei um eine Panzerjägerkompanie, eine Panzerpionierkompanie, eine Instandsetzungskompanie und eine Nachschubkompanie.
Insgesamt war die Personaldecke der Brigaden knapp bestückt. Besondere Bedeutung kam nun den Reservisten zu. In den Monaten unmittelbar nach ihrer Entlassung konnten einige bei Bedarf zurückbeordert werden, um im Rahmen einer Wehrübung in ihrem alten Verband nicht vorhandenes oder noch nicht einsatzbereites Personal zu ersetzen.

Durch die rückläufige Zahl der Wehrpflichtigen mußte wiederum schon wenige Jahre nach Einführung der Heeresstruktur 4 über eine neue Konzeption nachgedacht werden. Mit dem Fall der innerdeutschen Mauer 1989 und dem folgenden Ende des Kalten Krieges erübrigten sich aber alle bisherigen Planungen.

Zur Ausrüstung:
Ab 1979 wurde der Kampfpanzer Leopard 2 an die Truppe ausgeliefert. Er war wiederum ein Meilenstein in der Panzerentwicklung mit starker Kampfkraft. Mit ihm wurden die Panzerbataillone der PzBrig ausgerüstet. Die Panzerbataillone der PzGrenBrig behielten den Leopard 1, der ab 1986 auf die Version A5 kampfwertgesteigert worden ist. Er war auch im Panzeraufklärungsbataillon vorhanden.
Da für die Heeresstruktur 4 nicht genügend Schützenpanzer Marder zur Verfügung standen, hat man in Panzergrenadierbrigaden bei den 4. Kompanien der PzGrenBtl den Mannschaftstransporter M 113A1G eingesetzt.
Der Jagdpanzer Jaguar 2 war eine Entwicklung, mit der ältere Jagdpanzer Kanone deutlich aufgewertet werden konnten. Statt der Rohrwaffe wurde ein Panzerabwehrraketensystem eingerüstet. Diese Panzer gab es ab 1983 in Panzerdivisionen nur in der Panzerjägerkompanie der Panzergrenadierbrigade, also im Fall der 1. PzDiv nur in der PzjgKp 10.
Mit dem Transportpanzer 1 Fuchs wurde eine Fahrzeugfamilie eingeführt, die in diversen Funktionen einsetzbar war. Unter anderem hat man die Panzerpionierkompanien der Brigaden damit ausgestattet. Diese erhielten in den 1980er Jahren mit dem Minenwerfer Skorpion und dem Pionierpanzer Dachs weitere moderne Fahrzeuge.

Die Verbände in der Heeresstruktur 4:
Im Folgenden soll die 1. Panzerdivision in der Heeresstruktur 4 mit sämtlichen Truppenteilen aufgelistet werden. Dazu ist die jeweilige Unterbringung angegeben.

Erläuterung:
Die Strukturen der Division und ihre Standorte unterlagen ständigen Veränderungen. Auch innerhalb einer Heeresstruktur wurde aufgestellt, verlegt und aufgelöst. Daher kann die folgende Auflistung nur einen zeitlichen Ausriß darstellen.
Eine wichtige Umorganisation innerhalb der Heeresstruktur 4 war die Umsetzung der Artilleriestruktur 85. Die folgenden Daten beziehen sich auf den Zeitraum in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre.

Divisionstruppen:
Stab/StKp 1. PzDiv Hannover-Bothfeld, Prinz-Albrecht-Kaserne
FmBtl 1 Hannover-Bothfeld, Prinz-Albrecht-Kaserne
FmKp 1 (EloKa) Dannenberg-Neu Tramm, „Kaserne Neu Tramm“
HFlgStff 1 Celle-Wietzenbruch, Immelmann-Kaserne
PzAufklBtl 1 Braunschweig-Kralenriede, Husaren-Kaserne
RadarZg 1 Braunschweig-Kralenriede, Husaren-Kaserne
FNZg 1 (GerEinh) Hannover-Bothfeld, Freiherr-von-Fritsch-Kaserne
FlaRgt 1 Langenhagen, Boelcke-Kaserne
PiBtl 1 Holzminden, Medem-Kaserne
ABCAbwKp 1 Emden, Karl-von-Müller-Kaserne
SanBtl 1 Hildesheim-Steuerwald, Oberstabsarzt-Dr.-Julius-Schoeps-Kaserne
InstBtl 1 Giesen-Ahrbergen, Ohnacker-Kaserne
NschBtl 1 Hannover-Bothfeld, Scharnhorst-Kaserne
HMusKorps 1 Langenhagen, Boelcke-Kaserne
inaktive Bataillone:
FErsBtl 11 (GerEinh) Bad Rothenfelde-Strang, Mob-Stützpunkt (für Divisionstruppen)
FErsBtl 12 (GerEinh) Bad Rothenfelde-Strang, Mob-Stützpunkt (für Divisionstruppen)
FErsBtl 13 (GerEinh) Minden (NRW), Mob-Stützpunkt Gut Denkmal (für PzGrenBrig 1)
FErsBtl 14 (GerEinh) Rehburg-Loccum, Mob-Stützpunkt (für PzBrig 2)
FErsBtl 15 (GerEinh) Neustadt-Luttmersen, Wilhelmstein-Kaserne (für PzBrig 3)
JgBtl 16 (GerEinh) Minden (NRW), Mob-Stützpunkt Gut Denkmal
JgBtl 17 (GerEinh) Giesen-Ahrbergen, Ohnacker-Kaserne
SichBtl 18 (GerEinh) Giesen-Ahrbergen, Ohnacker-Kaserne
Ausbildungskompanien:
FmAusbKp 1/1 Hannover-Bothfeld, Prinz-Albrecht-Kaserne
AusbKp StDst/MKF 2/1 Northeim, Scharnhorst-Kaserne
PzAufklAusbKp 3/1 Braunschweig-Kralenriede, Husaren-Kaserne
InstAusbKp 5/1 Wolfenbüttel, Gneisenau-Kaserne
InstAusbKp 6/1 Hannover-Bothfeld, Freiherr-von-Fritsch-Kaserne
NschAusbKp 7/1 Hannover-Bothfeld, Scharnhorst-Kaserne
Artillerieregiment 1:
Stab/StBttr ArtRgt 1 Hannover-Bothfeld, Freiherr-von-Fritsch-Kaserne
FArtBtl 11 Hannover-Bothfeld, Freiherr-von-Fritsch-Kaserne
RakArtBtl 12 Nienburg-Langendamm, Clausewitz-Kaserne
BeobBtl 13 Wolfenbüttel, Gneisenau-Kaserne
BglBttr 1 Liebenau, Mainscher Lager
ArtSpezZg I/1 Neustadt-Luttmersen, Wilhelmstein-Kaserne (für Brigadeartillerie)
ArtSpezZg II/1 Hannover-Bothfeld, Freiherr-von-Fritsch-Kaserne (für FArtBtl 11)
Panzergrenadierbrigade 1:
Stab/StKp PzGrenBrig 1 Hildesheim, Mackensen-Kaserne
BrigSpähZg 1 Braunschweig-Kralenriede, Husaren-Kaserne
PzGrenBtl 11 (gem/gek) Hildesheim, Ledebur-Kaserne
PzGrenBtl 12 Osterode, Rommel-Kaserne
PzGrenBtl 13 Wesendorf, Hammerstein-Kaserne
PzBtl 14 Hildesheim-Steuerwald, Gallwitz-Kaserne
PzArtBtl 15 Stadtoldendorf, Yorck-Kaserne
PzjgKp 10 Hildesheim, Ledebur-Kaserne
PzPiKp 10 Holzminden, Medem-Kaserne
InstKp 10 Hildesheim, Ledebur-Kaserne
NschKp 10 Hildesheim, Ledebur-Kaserne
Panzerbrigade 2:
Stab/StKp PzBrig 2 Braunschweig-Rautheim, Heinrich-der-Löwe-Kaserne
BrigSpähZg 2 Braunschweig-Kralenriede, Husaren-Kaserne
PzBtl 21 (gem/gek) Braunschweig-Rautheim, Heinrich-der-Löwe-Kaserne
PzGrenBtl 22 Braunschweig-Rautheim, Heinrich-der-Löwe-Kaserne
PzBtl 23 Braunschweig-Bienrode, Tannenberg-Kaserne
PzBtl 24 Braunschweig-Rautheim, Roselies-Kaserne
PzArtBtl 25 Braunschweig-Heidberg, Leutnant-Müller-Kaserne
PzjgKp 20 Braunschweig-Kralenriede, Husaren-Kaserne
PzPiKp 20 Braunschweig-Heidberg, Leutnant-Müller-Kaserne
InstKp 20 Braunschweig-Kralenriede, Husaren-Kaserne
NschKp 20 Braunschweig-Kralenriede, Husaren-Kaserne
Panzerbrigade 3:
Stab/StKp PzBrig 3 Nienburg-Langendamm, Clausewitz-Kaserne
BrigSpähZg 3 Braunschweig-Kralenriede, Husaren-Kaserne
PzBtl 31 (gem/gek) Nienburg-Langendamm, Clausewitz-Kaserne
PzGrenBtl 32 Nienburg-Langendamm, Clausewitz-Kaserne
PzBtl 33 Neustadt-Luttmersen, Wilhelmstein-Kaserne
PzBtl 34 Nienburg-Langendamm, Clausewitz-Kaserne
PzArtBtl 35 Neustadt-Luttmersen, Wilhelmstein-Kaserne
PzjgKp 30 Neustadt-Luttmersen, Wilhelmstein-Kaserne
PzPiKp 30 Nienburg-Langendamm, Clausewitz-Kaserne
InstKp 30 Nienburg-Langendamm, Clausewitz-Kaserne
NschKp 30 Nienburg-Langendamm, Clausewitz-Kaserne

 Verbleib: 
Bald nach Ende des Kalten Krieges begann eine Phase grundlegender Umstrukturierungen der Bundeswehr. Zunächst war der Schwerpunkt die Truppenreduzierung nach Fortfall des Ost-/West-Konfliktes. Danach mußte die Truppe auf neue Aufgaben, mit Einsätzen in aller Welt eingestellt werden. Auf dem Weg dorthin sind zahlreiche der früheren Verbände aufgelöst worden.

Die 1. Panzerdivision ist der letzte Großverband der ersten Stunden, welcher bis in die Gegenwart unter altem Namen bestehen blieb. Allerdings hat sie nur noch wenig mit dem Ursprung gemeinsam. Die Brigaden 2 und 3 wurden aufgelöst, nur die Panzergrenadierbrigade 1 existierte noch bis ins Jahr 2007. Allerdings bedeutete die Auflösung einer Brigade nicht gleichzeitig immer auch das Ende der unterstellten Bataillone. Die übriggebliebenen Verbände sind anderen Großverbänden zugeordnet worden.
Zu Zeiten des Kalten Krieges hat man die Verbandsbezeichnung bei Unterstellungswechseln stets angepaßt, um aus der Ziffer die Zugehörigkeit erkennen zu können. Heute wird das nicht mehr praktiziert. Die Bundeswehr besinnt sich inzwischen in dem Fall auf ihre eigene Tradition, wie es auch in anderen Armeen üblich ist. Die alten Namen bleiben nun überwiegend bestehen. So läßt sich heute die Herkunft erkennen, allerdings kann man daraus die gegenwärtige Unterstellung nicht mehr ableiten.

 Hinweis: 
Über einen ehemaligen Verband der 1. Panzerdivision gibt es eine Website im Internet:
PzBtl 14: http://www.panzerbataillon14.de
Fotos:

Prinz-Albrecht-Kaserne
Von 1957 bis 1994 Sitz des Stabes der 1. Division: Die frühere Prinz-Albrecht-Kaserne in Hannover-Bothfeld.

Luttmersen
Traditionspflege: Ein Kampfpanzer M 48A2C als Sockelfahrzeug in der Wilhelmstein-Kaserne, Neustadt-Luttmersen. Ehemaliger Standort des Panzerbataillon 33.


Einige Waffensysteme aus der Geschichte der Division.
Panzertruppe:

M 47
KPz M 47,
ab 1956 in PzBtl.

M 48A2
KPz M 48A2,
ab 1959 in PzBtl.

Leopard 1
KPz Leopard 1,
ab 1965 in PzBtl.

Leopard 2
KPz Leopard 2,
ab 1979 in PzBtl.

Feldartillerie:

M 2A1
lFH 105 mm M 2A1,
ab 1956 in FArtBtl.

M 1A2
mFH 155 mm M 1A2,
ab 1956 in FArtBtl.

M 110 SF
sFH 203 mm M 110 SF,
ab 1964 in FArtBtl.

FH 155-1
mFH 155 mm FH 155-1,
ab 1978 in FArtBtl.

Heeresflugabwehr:

M 16
FlakPz M 16,
ab 1956 in FlaArtBtl.

M 42
FlakPz M 42,
ab 1957 in FlaBtl.

Gepard
FlakPz Gepard,
ab 1976 in FlaRgt.

Fernmelder (EloKa):

Fuchs
TPz 1A1 Fuchs VHF-Peiler,
ab 1989 in FmKp (EloKa).

Sämtliche Standorte der 1. Panzerdivision in der Heeresstruktur 4.
Die Namen der Orte und Kasernen erscheinen, wenn man mit dem Mauszeiger darauf weist.

Karte Emden Bad Rothenfelde Liebenau Nienburg Loccum Minden Neu Tramm Luttmersen Langenhagen Hannover Celle Wesendorf Braunschweig Nord Braunschweig Süd Wolfenbüttel Ahrbergen Hildesheim Holzminden Stadtoldendorf Northeim Osterode

Quellenangabe:
- Hammerich, Kollmer, Rink, Schlaffer: Das Heer 1950 bis 1970
- Franz Kurowski: Die Bundeswehr
- Clemens Range: Das Heer der Bundeswehr
- Siegfried Schulz: Das neue Heer
- Arbeitsgemeinschaft Truppendienst: Die Armeen der NATO-Staaten
- Alfred Mechtersheimer, Peter Barth: Militarisierungsatlas
- Korpskommando I. Korps: 30 Jahre I. Korps 1956-1986
- Bundeswehr Hildesheim: Chronik Panzergrenadierbrigade 1 1959 - 1984
- Bundeswehr: diverse Standortbroschüren
- Walhalla und Pretoria Verlag: Taschenbuch für Wehrausbildung
- Frank Hummel: Bundeswehr-Verbandsabzeichen
- Heinrich Felix Beckmann: Schild und Schwert
- Freundeskreis der Offiziere der Panzertruppe: 50 Jahre Panzertruppe der Bundeswehr 1956-2006
- Horst Riemann: Deutsche Panzergrenadiere
- Freundeskreis der Panzergrenadiertruppe: Panzergrenadiere
- Hans-Joachim Krug: 25 Jahre Artillerie der Bundeswehr
- SVG: Pioniere des Deutsche Heeres 1955 - 2000
- Kurt Schütt: Heeresflieger
- Bernd Vetter, Frank Vetter: Die deutschen Heeresflieger
- Emil Hoffmann: Die Fernmeldetruppe des Heeres
- Fahrzeug-Profile 3 - Peter Blume: Die Artillerie der Bundeswehr und ihre Fahrzeuge 1956 - Heute
- Fahrzeug-Profile 4 - Peter Blume: Die Panzergrenadiere der Bundeswehr 1956 - Heute
- Fahrzeug-Profile 7 - Peter Blume: „Auge und Ohr des Heeres“
- Fahrzeug-Profile 19 - Peter Blume: Die Flugabwehrtruppe der Heeres 1956-2002
- Fahrzeug-Profile 22 - Peter Blume, Walter Böhm: Die Panzertruppe der Bundeswehr 1956 - 2003
- Fahrzeug-Profile 26 - Peter Blume: Die Pioniertruppe der Bundeswehr
- Jürgen Plate: Fahrzeuge der Bundeswehr
- Archiv J. Dreifke
- S. Schmidt
- G. Krieger
 
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