Rubrik: Munitionsproduktion | Translation: |
Die Munitionsfabrik Donar GmbH, Werk Bremerhaven-Geestemünde |
Bis
1945: Mitte des 19. Jahrhunderts begann H.G. Cordes in Bremerhaven-Mitte mit der Fertigung von Schußgeräten für die Fischerei. Am Ende des Jahrhunderts kam auch die Herstellung von pyrotechnischen Signallichtern dazu. 1923 übernahm der eingeheiratete Ingenieur Friedrich Wilhelm Sander den Betrieb. Die Produktpalette umfaßte Leucht- und Signalmittel, die in der Seefahrt und auch von der Reichswehr verwendet wurden. Sander entwickelte für den Antrieb seiner Erzeugnisse Raketentreibsätze. Das benötigte Schwarzpulver bezog er von Wolff & Co in Bomlitz, mit der gemeinsam auch eine ständige Weiterentwicklung der Sorten verfolgt worden ist. Weltbekannt wurde Sander 1928/29 durch verschiedene Entwicklungen von Raketenantrieben für Fahrzeuge, die in Zusammenarbeit mit weiteren Personen entstanden. Darunter das Opel-Raketenauto, das Hatry-Raketenflugzeug und der Valier-Schienentriebwagen. Bereits 1930 begann in Kooperation mit den Firmen Wolff & Co, DAG, WASAG und J.F. Eisfeld die Entwicklung von militärischen Raketen, die als Geschoßträger in der Feldartillerie eingesetzt werden sollten. Dieses im Auftrag des Oberkommando des Heeres durchgeführte Unternehmen führte später zu der „Dornberger-Munition“ für Raketenwerfer. Am 16. Juli 1930 pachtete Sander ein rund 48 ha großes Gelände im heutigen Stadtteil Geestemünde. Zunächst als Versuchsgelände genutzt, wurde hier 1932 eine Fabrik zur Herstellung von Großraketen errichtet. Sander konnte mangels Interesse seine Produkte nicht an die Reichswehr verkaufen, er fand aber Abnehmer in Italien. Dieses wurde ihm 1936 als Landesverrat zur Last gelegt, er kam in Haft. Seine Firma ist am 22.10.1936 in Konkurs gegangen. Sanders bisherigen Zulieferfirmen Wolff & Co und DWM gründeten 1936 die Firma „Donar GmbH für Apparatebau“, um die Fertigung im Bremerhaven weiterzuführen. Donar erwarb im November 1936 das etwa 18 ha umfassende eigentliche Werksgelände. Sander wurde 1938 gezwungen, seine Firma an Donar zu verkaufen; er verstarb noch im gleichen Jahr in Haft. Es begann die Produktion der „Do-Munition“ für die Wehrmacht, welche bis 1941 mit Schwarzpulver betrieben wurden, danach mit Nitrocellulose/Nitroglyzerin-Treibsätzen. Während des II. Weltkrieges waren bis zu 700 Personen im Werk beschäftigt, darunter einige Fremd- und Zwangsarbeiter. Ab 1945: Zustand: Zugang: Die Firma Comet hat eine Internet-Präsenz: http://www.comet-marine.com |
Blick
aus der Vogelperspektive mit Google Maps: Fotos:
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Quellenangabe: - Niedersächsisches Umweltministerium: Gefährdungsabschätzung von Rüstungsaltlasten in Niedersachsen |
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