Rubrik: Munitionsdepots / Versorgungsdepots | Translation: |
Die Luftwaffen-Munitionsniederlage Bokel-Schippstroth |
Relikte
des Kalten Krieges: Alle für die Belegung mit Kampfverbänden ausgebauten Einsatzflugplätze der NATO verfügten über Munitionsdepots, in denen die Kampfmittel für die Einsatzstaffeln gelagert worden sind. Dem entsprechend hatten auch die niedersächsischen Plätze der Bundesluftwaffe Wittmundhafen, Upjever und Oldenburg solche Luftwaffen-Munitionsniederlagen. Der Marinefliegerhorst Nordholz und der für die US Air Force eingeplante Fliegerhorst Ahlhorn verfügten über vergleichbare Anlagen. In den 1960er Jahren begann die Luftwaffe mit den Planungen für eine Munitionsniederlage, die der Bedarfsdeckung des Fliegerhorstes Oldenburg dienen sollte. Auf der Suche nach geeigneten Flächen in der Umgebung wurde man gut 4 km nördlich des Flugplatzes fündig. Die Liegenschaft lag in der Gemeinde Wiefelstede, nahe dem Dorf Bokel. Am Westrand des Waldstückes Schippstroth konnte nun die Anlage entstehen. Auf knapp 108 ha Grundfläche wurden 17 erdüberdeckte Munitionslagerhäuser errichtet.
Es waren überwiegend große Bunker mit massiven Schiebetoren. Dazu kamen
einzelne kleinere mit Flügeltüren. Weiterhin gebaut wurde ein Munitionsarbeitshaus
für Wartungsarbeiten an den Kampfmitteln. Dieses wurde durch Erdwälle
abgeschirmt. Ein Bau am Haupttor für die Wache und weitere Betriebsgebäude
komplettierten die Anlage. Hauptnutzer der Munitionsniederlage war die Nachschubstaffel der Technischen Gruppe des JaboG 43. In ihre Zuständigkeit fielen Transport, Umschlag und Lagerung der Kampfmittel. Dafür existierte eigens eine Teileinheit Munition. Das Aufmunitionieren der Flugzeuge oblag der Wartungsstaffel, welche ebenfalls zur Technischen Gruppe gehörte. Diese Staffel wurde nach Anforderung über die Nachschubstaffel aus Bokel beliefert. Im Rahmen der allgemeinen Truppenreduzierung nach Ende des Kalten Krieges, ist das Waffensystem Alpha Jet außer Dienst genommen worden. Das damit ausgerüstete Jagdbombergeschwader 43 aus Oldenburg wurde in Folge dessen am 30. September 1993 aufgelöst. Damit entfiel auch der Bedarf an der Munitionsniederlage. Nachdem die Liegenschaft einige Jahre ungenutzt stand, konnte sie schließlich an zivile Nutzer verkauft werden. Zustand: Zugang: |
Blick
aus der Vogelperspektive mit Google Maps: Fotos:
Die Tore, wie auch der Innenraum der großen Bunker war dafür dimensioniert, daß auch größere Feldumschlaggeräte direkt einfahren konnten. |
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Ein weiteres großes Munitionslagerhaus |
Ein kleines Munitionslagerhaus |
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Quellenangabe: - Bundeswehr: Freigabeliste 2001 - AirDoc/Hartmut Feldmann, Wilfried Zetsche: Jagdbombergeschwader 43 |
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