Rubrik: Fabrikationsanlagen | Translation: |
Francke-Werke - Munitionsfertigung in Bremen-Neustadt |
Bis
1945: Auf der Website Relikte.com werden diverse Betriebe vorgestellt, die in der Herstellung von Munition tätig waren. In der Rubrik „Munitionsproduktion“ wird über Anlagen berichtet, die Pulver in Granaten, Bomben usw. abfüllten. Die Mehrzahl dieser Objekte wurde von der Wehrmacht betrieben. In der Rubrik „Explosivstoffproduktion“ geht es um allesamt zivile Fabriken, die das erforderliche Pulver erzeugten. Ebenfalls gänzlich in ziviler Hand lief die Fertigung der Granaten- und Bombenkörper, Zünder und Kartuschen. Hierfür waren zahlreiche metallverarbeitende Betriebe eingebunden. Sehr viele davon sind in der Branche bereits vor Beginn des II. Weltkrieges tätig gewesen. Sie stellten dann ihre Fertigung auf Kriegsproduktion um. Die
„Franke-Werke Bremen“ fielen in diese Kategorie. Der erste Betrieb wurde
bereits 1875 in Bremen-Neustadt gegründet. 1904 entstand eine weitere
Fabrik auf einem Grundstück im Gebiet Seefelde. Dieses erstreckte sich
südwestlich der heutigen Carl-Francke-Straße zunächst bis zur Vulkanstraße,
heute Richard-Dunkel-Straße. Bereits Anfang Juli 1941 konnte die Produktion für den Bedarf der Kriegsmarine aufgenommen werden. Es sollen Hülsen für größere Kaliber gefertigt worden sein. Eine Weiterverarbeitung erfolgte in Marineartilleriearsenalen wie Aurich-Tannenhausen und Wilhelmshaven-Mariensiel. Bedingt durch die Lage des Werkes am Rande der Großstadt,
wurde das Umfeld bei zahlreichen Bombardierungen durch die Alliierten
in Mitleidenschaft gezogen. Für den Schutz des Personals stand auf dem
Hauptgelände der Francke-Werke ein großer Bunker des Werkluftschutzes zur Verfügung. Er befand sich unmittelbar gegenüberliegend, an der Vulkanstraße. Ab 1945: Ende der 1940er Jahre erwarb der Bremer Automobilkonzern Borgward
das gesamte Areal, und richtete hier den Produktions-Standort für die
PKW-Marke Lloyd ein. Die drei Gebäude der ehemaligen Munitionsfertigung
blieben erhalten, im rückwärtigen Gelände entstanden zahlreiche weitere
Bauten und Einrichtungen. Das Verwaltungsgebäude ist bei Lloyd zum gleichen
Zweck verwandt worden. Für den Konzernchef Carl Borgward stand in dem
Bauwerk ein Chef-Zimmer bereit, welches bis in die Gegenwart weitgehend
im Urzustand erhalten blieb. Borgward mußte an allen Standorten seines
Konzerns regelmäßig Präsenz zeigen. Einen Tag pro Woche verbrachte er
im hiesigen Objekt. 1961 ging der Borgward-Konzern in Konkurs. Die Siemens AG
erwarb das Gelände der früheren Munitionsfertigung und nutzte die Bauten
über viele Jahre. Es wurden unter anderem Kleintransformatoren und Ventilatoren
hergestellt. Zustand: Zugang: Hinweis: Titel: Spurensuche: Autoindustrie Bremen - Autos aus Bremen, Band 5 Autor: Peter Kurze Verlag: Edition B6 ISBN: 3-9806977-5-4 |
Blick
aus der Vogelperspektive mit Google Maps: Fotos:
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Quellenangabe: - Peter Kurze: Spurensuche- Autoindustrie Bremen - Borgward, Goliath und Lloyd - http://www.lloyd-industriepark.de - Bildarchiv Peter Kurze - Weser-Kurier |
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