Rubrik: Munitionsproduktion | Translation: |
Das Marine-Sperrwaffenarsenal Cuxhaven |
Bis
1945: Cuxhaven wurde mit dem Einrücken einer Kompanie der IV. Matrosen-Artillerie-Abteilung am 4. Januar 1893 offizielle Marine-Garnisonstadt. Doch schon früher, am 1. April 1890, ist im Stadtgebiet ein Minendepot auf der Ostseite des Ritzebütteler Schleusenpriel errichtet worden. Im Jahre 1905 verlegte das Minenwesen der Marine von Wilhelmshaven nach Cuxhaven. Am 1. April gleichen Jahres trafen schwimmende Verbände mit Minenlegern, Minensuchern und Torpedobooten im Hafen ein. Die Kapazitäten des ersten Minendepots waren begrenzt, Erweiterungsflächen durch die benachbarten Hafenanlagen nicht gegeben. So beschloß man den Bau eines neuen Depots in der Umgebung. Auserwählt wurde eine Fläche rund 2 km südwestlich des neuen Amerikahafens. Das seinerzeit weit abseits von Bebauung liegende Gelände gehört zum heutigen Cuxhavener Stadtteil Groden. 1908 konnte das neue Minendepot fertiggestellt werden. Das alte erste Depot war trotzdem noch über den I. Weltkrieg hinaus in Betrieb. Erst am 31. August 1920 wurde es aufgegeben. Im Minendepot Cuxhaven-Groden sind verschiedene Gebäude errichtet worden. Darunter waren Verwaltungs- Betriebs- und Wohnbauten. Auch Einrichtungen zur technischen Fertigstellung der Sprengkörper entstanden. Dazu kamen die Lagerhäuser für die Kampfmittel. Dem damaligen Stand entsprechend, wurden diese Bauten noch ohne größeren Sicherheitsabstand zueinander aufgestellt. Allein daher ist die Grundfläche des Depots keinesfalls mit der später errichteter Arsenale vergleichbar. Bis
zum Ende des I. Weltkrieges dauerte die erste Nutzungsphase an. Insbesondere
während des Krieges wurden in Groden massenhaft Kampfmittel fertiggestellt
und den schwimmenden Einheiten überstellt. Unter anderem sind in der
Nordsee die Mündungsbereiche von Elbe und Weser umfangreich vermint worden. Erst im Rahmen der allgemeinen Aufrüstung des III. Reiches
in den 1930er Jahren kam es zu einer intensiveren militärischen Nutzung
der Garnison Cuxhaven. Von 1936 bis 1938 wurde im Ostteil des Amerikahafens
ein Minensucherhafen gebaut. 1937 folgte auch für das Minendepot Groden
eine neue Verwendung. Die Reichsmarine richtete auf dem Gelände ein Marinesperrwaffenarsenal
ein, alte Bezeichnung Marinesperrzeugamt. Die Anlage diente fortan also
wieder hauptsächlich zur Komplettierung und Lagerung von Seeminen. Ab 1945: Von der Bundeswehr wurde schließlich 1994 die Anlage endgültig aufgegeben, damit endete die militärische Nutzung nach knapp 90 Jahren. Es schloß sich eine gewerbliche Nutzung durch verschiedene Firmen an. Zustand: Zugang: |
Blick
aus der Vogelperspektive mit Google Maps: Fotos:
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Langgestreckte Lagerhäuser mit Verladerampe, früher lief davor ein Anschlußgleis. |
Am Südrand ist von einem Haus nur der Keller erhalten |
Innenansicht |
Munitionsbunker Nr. 30 ist mit rund 300 m das längste Bauwerk im Arsenal. Hier eine Durchquerung als Verbindungsgang zum Rest des Geländes. |
Blick entlang des kürzeren Munitionsbunkers Nr. 31 |
Die Kammern der Munitionsbunker sind heute häufig mit Unrat gefüllt |
Andere Perspektive |
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Quellenangabe: - Niedersächsisches Umweltministerium: Gefährdungsabschätzung von Rüstungsaltlasten in Niedersachsen - G. Wildfang |
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