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Rubrik: Munitionsdepots / Versorgungsdepots Translation: English French Spanish Italian Dutch Danish Polish Russian
Die Standortmunitionsniederlage 253/2 Deinste
 Relikte des Kalten Krieges: 
Während des Kalten Krieges sind von der Bundeswehr zahlreiche Standortmunitionsniederlagen errichtet worden. Garnisonen der Truppe, in denen Kampfverbände stationiert waren, verfügten damit in ihrer Nähe über ein Vorratslager für den direkten Munitionsbedarf. In den vergleichsweise kleinen Lagern wurden verschiedene Kampfmittel für die jeweiligen Einheiten des Standortes bevorratet. Diese konnten je nach Waffengattung Patronen, Granaten, Treibladungen, Minen oder weiteres umfassen. Auch wurden häufig Sprengmittel für die territoriale Verteidigung eingelagert. Für die sichere Deponierung sind in den Niederlagen moderne Bunker nach NATO-Schutzklassen errichtet worden.

Die „StOMunNdlg 253/2 Deinste“, gut einen Kilometer nördlich der kleinen Ortschaft Lusthoop gelegen, unterstand dem Verteidigungskreiskommando 253 Stade. Sie diente als Depot für die Einheiten der Stader von-Goeben-Kaserne - dem ehemalige Fliegerhorst Stade. Dort waren Artillerie- und Pioniertruppen mit Kampfmitteln zu versorgen. Im Regelfall stellten die zu versorgenden Verbände auch turnusmäßig das Wachpersonal für das Lager.
Eine Besonderheit dieser StOMunNdlg war, daß hier bis 1985 auch zu entsorgende Alt-Munition zwischengelagert wurde, die von der Firma Kaus & Steinhausen in der früheren Festung Grauerort an der Elbe delaboriert wurde.
Die Standortmunitionsniederlage 253/2 Deinste umfaßt 70.560 m² Grundfläche, eingefriedet mit einem 2,5 m hohen Zaun. Zwei Fahrzeugtore sind vorhanden, die Haupteinfahrt liegt am Südrand, hier steht auch das Wachgebäude. Des Weiteren sind im Südbereich die Versorgungsanlagen der Einrichtung angesiedelt, dazu gehört eine eigene Trafostation, der Anschluß an die öffentliche Wasserversorgung und eine Klein-Kläranlage. Weiterhin ist für den Betrieb als Depot ein Packmittelschuppen, eine Zisterne mit 100 m³ Löschwasser und ein Munitionsbehälter für die Wachsoldaten vorhanden.
Der eigentliche Lagerbereich der StOMunNdlg umfaßt 2 kleine Bunker vom Typ „Munitionslagerhaus 30“ mit 30,7 m² Lagerraum und 27 große Bunker des Typs „Munitionslagerhaus 60“ mit 57,1 m² Lagerraum.
Nach Ende des Kalten Krieges wurde die Struktur der StOMunNdlg grundlegend umgewandelt. Die Bundeswehr-Garnison Stade ist in den neunziger Jahren aufgegeben worden, 1994 wurde dementsprechend auch die Standortmunitionsniederlage in Deinste geräumt.

Im Jahre 2002 ging die Anlage in Privatbesitz über. Heute wird hier Tierzucht betrieben.

 Zustand: 
Die StOMunNdlg Deinste ist komplett erhalten und wird heute landwirtschaftlich genutzt.

 Zugang: 
Die Anlage ist komplett eingezäunt und nicht zugänglich.

Blick aus der Vogelperspektive mit Google Maps:
Google Maps

Fotos:

Haupttor
Haupttor der StOMunNdlg 253/2 mit Wache

Wachgebäude
Das Wachgebäude

Packmittelschuppen
Packmittelschuppen in Holzbauweise

Löschwasserzisterne
Löschwasserzisterne mit 100 m³ Fassungsvermögen

Munitionslagerhäuser
Die großen Munitionslagerhäuser 27 bis 29

Munitionslagerhaus
Munitionslagerhaus 23 mit knapp 60 m² Nutzfläche

Karte
Maßstab

Quellenangabe:
- O. W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989
 
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