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Rubrik: Flugplätze Translation: English French Spanish Italian Dutch Danish Polish Russian
Der Feldflugplatz Drope
 Bis 1945: 
An der Landstraße von Lengerich nach Bawinkel wurde noch vor Beginn des II. Weltkrieges ein Feldflugplatz angelegt. Das Gelände befindet sich rund 2 km nordwestlich des namensgebenden Dorfes Drope. Die Liegenschaft wurde teilweise auch nach dem nächstgrößeren Ort als Flugplatz Gersten bezeichnet. Das Areal umfaßte etwa 800 x 700 m Grundfläche. Für die Flugleitung ist am südlichen Rand des Flugfeldes ein massives Gebäude errichtet worden. Als Flugfeld genügte die feste Grasnarbe. Die weiteren Einrichtungen sind mit einfachen Mittel gebaut worden.

In der ersten Phase des Krieges haben verschiedentlich Staffeln aus dem Flugplatz-Dreieck Achmer/Hesepe/Vörden das Droper Flugfeld zur Auflockerung der Verbände angeflogen. Während des Krieges sollen Flugzeugattrappen der Junkers Ju 52 zur Ablenkung einfliegender alliierter Verbände auf der Anlage gestanden haben.
Erst in den letzten Monaten des Krieges ergab sich, nach dem Verlust diverser Flugplätze in den vormals besetzten westlichen Ländern, eine intensivere Nutzung von Drope durch fliegende Verbände der Luftwaffe.
Dokumentiert ist die Belegung des Feldflugplatzes durch die II. Gruppe des Jagdgeschwader 1 „Oesau“, ausgerüstet mit Focke-Wulf Fw 190A Jägern in der Zeit vom 17. Dezember 1944 bis zum 19. Januar 1945. Ab 25. März des Jahres verlegte der Stab und die I. Gruppe des Jagdgeschwaders 26 „Schlageter“ vom benachbarten Feldflugplatz Vechtel hierher. Die Truppe zog aber bereits am 3. April weiter auf den Fliegerhorst Delmenhorst-Adelheide. Sie war ebenfalls mit Fw 190-Jägern ausgerüstet.
Zum Ende des Krieges müssen zumindest kleinere Bombardierungen des Feldflugplatzes stattgefunden haben. Noch in den 1950er Jahren waren einzelne Bombenkrater zu finden.

 Ab 1945: 
Von den Briten ist das Gelände nach Ende des II. Weltkrieges als Sprengplatz genutzt worden. Munition der Umgebung wurde hier durch Sprengungen vernichtet. Während dieser Arbeiten kam bei einem Explosionsunglück ein Mann des Sprengkommandos ums Leben. Neben den Sprengungen soll auch im früheren Löschteich Munition versenkt worden sein.

Nach Ende dieser militärischen Nutzung ging die Fläche wieder in eine landwirtschaftliche Nutzung über. Das Gebäude der Flugleitung wurde fortan als ziviles Wohnhaus genutzt. Es wich erst vor wenigen Jahren einem Neubau.

Eine neue recht kleine militärische Liegenschaft wurde am Rande des ehemaligen Flugfeldes während des Kalten Krieges von der Bundeswehr errichtet. Sie baute hier den Mobilmachungsstützpunkt Gersten-Drope für Geräteeinheiten auf. Zwei massive Lagerhäuser und zwei Stahlblech-Hallen genügten für die Aufgabe. Belegt ist, daß darin die Reservelazarettgruppe 7218 (GE) stationiert war. Vermutlich gab es weitere Nutzer, darüber liegen derzeit allerdings keine Daten vor.
Die Einrichtung wurde nach Ende des Kalten Krieges nicht mehr benötigt und von der Bundeswehr aufgegeben. Sie wird heute zivil genutzt.

 Zustand: 
Entsprechend der leichten Bauweise und der kurzen Nutzungszeit sind heute keine Reste des Feldflugplatzes erkennbar. Der ehemalige Mob-Stützpunkt der Bundeswehr ist dagegen noch komplett erhalten.

 Zugang: 
Die Fläche des ehemaligen Flugplatzes ist weitgehend zugänglich, ausgenommen natürlich die diversen Privatgrundstücke.
Blick aus der Vogelperspektive mit Google Maps:
Google Maps

Fotos:

Flugfeld
Vom alten Feldflugplatz sind heute keine Spuren mehr aufzufinden. Hier ein aktueller Blick über das frühere Flugfeld.

Lagergebäude
Im ehemaligen Mobilmachungsstützpunkt stehen zwei gleichartige standardisierte Lagergebäude

Gebäude
Das zweite Gebäude

Hallen
Baugleiche Stahlblech-Hallen sind in vielen Mob-Stützpunkten zu finden

Fahrzeugrampe
Eine Fahrzeugrampe für Wartungsarbeiten

Karte
Maßstab

Quellenangabe:
- Niedersächsisches Umweltministerium: Gefährdungsabschätzung von Rüstungsaltlasten in Niedersachsen
- Karl Ries, Wolfgang Dierich: Fliegerhorste und Einsatzhäfen der Luftwaffe
- Archiv N. Giese
- Michael Holm: http://www.ww2.dk
 
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