Rubrik: Munitionsdepots / Versorgungsdepots | Translation: |
Die Forward Storage Site (NL) Höltinghausen |
Relikte
des Kalten Krieges: Der dem I. Niederländischen Korps zugewiesene Verteidigungsabschnitt erstreckte sich an der innerdeutschen Grenze von der Elbe bis etwa auf Höhe Uelzen. Der Korpsstab hatte seinen Sitz in Apeldoorn / Niederlande. Über die Heerestruppen in Niedersachsen berichtet eine separate Seite. In Niedersachsen waren vergleichsweise wenige Truppen der Niederländer stationiert. Es gab nur drei Garnisonen mit Kampftruppen in Stärke von zusammen etwas mehr als einer Brigade. Dagegen waren hier diverse Korpsdepots eingerichtet, elf an der Zahl. Einen Überblick über alle Korpsdepots in Niedersachsen gewährt eine weitere Seite. Bereits 1963 begannen die Arbeiten zur Errichtung des Korpsdepot Höltinghausen.
Der Ort liegt in der Gemeinde Emstek, das Depot ca. 1 km nordöstlich
des Ortsteils Halen. Im NATO-Englisch ist für diese Anlagen die Bezeichnung
Forward Storage Site (FSTS) gebräuchlich. Zusätzlich wird die Art der
Einlagerung in Klassen angegeben. Höltinghausen wurde ein Class III-Storage.
Klasse III steht für Treibstoffe, NATO-Bezeichnung Petrol, Oil and Lubricants
(POL). Neben der Funktion als reguläres POL-Depot war in Höltinghausen
auch eine übergeordnete Instanz stationiert. Am 1. März 1965 ist hier
der Stab aufgestellt worden, dem alle ortsfesten logistischen Einrichtungen
der Niederländer in Deutschland unterstanden. Die Bezeichnung des Verbandes
war zunächst „Commando Opleg Duitsland“. Später wurde der Name 201 Verzorgingscommando
(VzgCo) vergeben. Es unterstand dem Nationaal Logistiek Commando (NLC)
aus Deventer / Niederlande. In der südlichen Hälfte der FSTS Höltinghausen standen mehrere Bauten für den Bedarf des 201 VzgCo. Hier konnten in Hallen LKW und Umschlaggerät des Kommandos untergestellt werden. Auch eine Werkstatt war eingerichtet. Nach Ende des Kalten Krieges lief der Betrieb in Höltinghausen zunächst weiter. Es wurden jedoch nach und nach einige unterstellte FSTS aufgelöst. Im Rahmen dieser Standortreduzierungen ist im Jahre 1995 der Stab des 201 Verzorgingscommando in die Liegenschaft Dünsen verlegt worden. Das Depot in Höltinghausen wurde danach aufgelöst. 1998 erwarb die Gemeinde Emstek das Gelände. Die nördliche Hälfte konnte an verschiedene Gewerbetreibende weiter veräußert werden. In der südlichen Hälfte kam der Bauhof der Gemeinde unter. Auch die Kreisverkehrswacht konnte hier auf einem Teilstück einen Verkehrsübungsplatz anlegen. Zustand: Zugang: |
Blick
aus der Vogelperspektive mit Google Maps: Fotos:
|
|||
Eine befestigte Freifläche |
Die überdachten POL-Lagerplätze sind allesamt im nördlichen Teil aufgereiht |
Ein Lagerplatz im Detail. Der abgesenkte Boden ist erkennbar. |
Im Vordergrund rechts ein Gestell für Feuerlöschgerät |
|
Quellenangabe: - Nederlands Instituut voor Militaire Historie - Gemeinde Emstek: Bebauungsplan Nr. 103 „Depot Halen“ |
||
Copyright: © by „Relikte
in Niedersachsen und Bremen“. Impressum & Datenschutz |
Seitenanfang |