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Rubrik: Explosivstoffproduktion Translation: English French Spanish Italian Dutch Danish Polish Russian
Eibia GmbH - Abteilung Löverschen
 Bis 1945: 
Die Eibia GmbH für chemische Produkte richtete die Abteilung Löverschen als Prüfstelle und Pulverlager ein. Hierher sind fertiggestellte Produkte aus den Bomlitzer Anlagen „Waldhof“, „Walo I“ und „Walo II“ geliefert worden. Von 1938-40 wurde die Anlage mit 87 Bauwerken auf ca. 78 ha Fläche erbaut. Die Energieversorgung wurde von den Kraftwerken der Anlage „Walo II“ geleistet. Der Großteil der Gebäude war als verbunkerter Lagerraum ausgelegt. In ihnen wurde eine Drei-Monats-Produktion der Werke bevorratet. In Löverschen fanden Qualitätsprüfungen des Pulvers durch Beauftragte des OKH auf zwei Schießbahnen und einem Raketenprüfstand statt. Beliefert wurde die Abteilung über einen direkten Gleisanschluß der Wolff-Werkbahn von Bomlitz.

 Ab 1945: 
Am Kriegsende ist Löverschen von Britischen Truppen besetzt worden. In den folgenden Jahren bemühte sich die Kreisverwaltung, die Anlage in ein Gewerbe und Wohngebiet umzuwandeln, dazu kam es jedoch nicht. Die Bundeswehr mietete später die Anlage von der IVG um dort ein Korpsdepot für Munitionslagerung und Kraftstoffumschlag anzusiedeln. Für den Depotbetrieb sind viele Lagerhäuser und -bunker modernisiert worden. Bemerkenswert ist, daß die ursprünglich bepflanzten Dächer vieler Gebäude von der Bundeswehr mit einem Spitzdach versehen wurden. Vermutlich gab es Probleme mit Durchfeuchtung. Ein Tanklager mit mehreren Behältern und Umschlaganlage hat das KorpsDp am Westrand der Abteilung neu eingerichtet.
Mitte der neunziger Jahre zog die Bundeswehr wieder ab, seitdem werden Teile der Gebäude als gewerbliche Lager benutzt.

 Zustand: 
Die Abteilung Löverschen hat die Zeit, vor allem durch die Nutzung als Depot, sehr gut überdauert. Viele Anlagenteile sind weitgehend im Originalzustand erhalten.
Je nach Verwendung sind verschiedene Gebäudetypen vorhanden, Beispiel:
Die Bauweise der halb erdummantelten Bunker weist auf die Verwendung als Lager für hochexplosive Stoffe hin. Die nicht mit Erde ummantelte Seite der Bunker hatte eine lediglich gemauerte Wand. Käme es im Bunker zu einer Explosion, wäre diese Wand durch die Detonation herausgesprengt worden, um den Druck leichter abzubauen. So wurde eine Steigerung der Sprengkraft vermieden, welche sonst auf benachbarte Lager hätte übergreifen können. Zusätzlich sind die betonierten Zufahrtrampen in Kurven zu den Bunkern herabgeführt worden, um eventuellen Druck abzuleiten. Die Rampen sind mit schwachem Gefälle versehen, da hier früher Elektrokarren eingesetzt wurden.

 Zugang: 
Der Komplex in Löverschen ist eingezäunt und nicht zugänglich.
Blick aus der Vogelperspektive mit Google Maps:
Google Maps

Fotos:

Lagerbunker
Die Lagerbunker für Sprengstoff sind aus Sicherheitsgründen in den Boden eingelassen

Werkstatt
In diesem Bunker hatte die Bundeswehr eine Werkstatt eingerichtet

Lagerbunker
Dieser Lagerbunker hat das für den II. Weltkrieg typische bepflanzte Dach

Zufahrt
Gewundene Zufahrt zu einem Lagerbunker

Ruine
Ungenutzte Ruine
 
Lagergebäude
Einige Lagergebäude waren nicht erdummantelt
Lagerhalle
Eine der großen Lagerhallen
Spitzdach
Bei diesem Lagerhaus ist gut zu erkennen, daß von der Bundeswehr auf das ursprünglich bepflanzte Dach ein Spitzdach gesetzt wurde.
Betriebsgebäude
Diverse ehemalige Betriebsgebäude befinden sich in hervorragendem Zustand
Casino
Dieses Gebäude ist als das Casino ausgewiesen
Heizhaus
Das Heizhaus der Abteilung Löverschen
Tarnanstrich
Fast alle von der Bundeswehr weitergenutzten Bauten sind in dunklem Tarnanstrich gehalten
Umschlaggebäude
Das große Umschlaggebäude am ehemaligen Gleisanschluß wurde vom KorpsDp nicht genutzt
Kraftstoffumschlaganlage
Das Tanklager mit der Kraftstoffumschlaganlage ist von der Bundeswehr für das Korpsdepot errichtet worden
Tanklager
Das Tanklager mit der Kraftstoffumschlaganlage ist von der Bundeswehr für das Korpsdepot errichtet worden

Karte
Maßstab

Quellenangabe:
- Niedersächsisches Umweltministerium: Gefährdungsabschätzung von Rüstungsaltlasten in Niedersachsen
 
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