Aus
Darstellungsgründen werden auf dieser Seite viele militärische Abkürzungen
verwendet. Eine Erklärung erscheint, wenn man mit dem Mauszeiger auf
eine dieser Abkürzungen weist.
Relikte
des Kalten Krieges:
Die Norddeutsche Tiefebene wurde aufgrund ihrer geographischen Beschaffenheit
oft als „Panzerschlachtfeld“ bezeichnet. Tatsächlich allerdings sorgten
die hier anzutreffende Zersiedelung, viele Waldgebiete und zahlreiche
Gewässerhindernisse dafür, daß ein Angriff nicht ungebremst hätte vorankommen
können. Darüber hinaus stationierte die NATO während des Kalten Krieges
in diesem Gebiet sehr kampfstarke Verbände.
Die
Spitzengliederung:
Der größte Teil Niedersachsens war als Verteidigungsgebiet der Armeegruppe NORTHAG (Mönchengladbach)
eingeplant. Am Südrand des Landes, auf Höhe von Göttingen, begann der
Abschnitt der Armeegruppe CENTAG (Mannheim). Beide Gruppen standen unter dem Kommando der AFCENT (Brunssum/Niederlande). Nördlich der Elbe begann das Gebiet der Armeegruppe BALTAP (Karup/Dänemark), welche dem Kommando AFNORTH (Kolsaas/Norwegen) unterstand.
Die Armeegruppe NORTHAG bestand
aus fünf Korps ebenso vieler NATO-Mitgliedsstaaten. Deutschland stellte
das I. Korps (Münster), Großbritannien deren I. Korps (Bielefeld), Niederlande deren I. Korps
(Apeldoorn/NL) und Belgien deren I. Korps (Köln-Weiden) sowie die USA
das III. Korps (Fort Hood/USA).
Das US-Korps war als strategische Reserve vorgesehen, die anderen Korps
hatten fest zugeteilte Verteidigungsabschnitte, sie sind in der Karte
unten ersichtlich.
Zur Verdeutlichung, wie weit auch die ausgebaute Infrastruktur
zur Versorgung der Truppe auf die geographische Zuteilung der Verteidigungsabschnitte
ausgerichtet war, sind diese Seiten interessant: Korpsdepots in Niedersachsen und NATO-Pipeline in Niedersachsen.
Die Anzahl der Truppen, deren Garnisonen und die Unterstellungsverhältnisse
waren bei allen Armeen immer wieder Änderungen unterworfen. Im Folgenden
werden die Strukturen bezogen auf die zweite Hälfte der 1980er Jahre
dargestellt. Der Übersichtlichkeit halber werden nur Bataillone der Kampftruppen
aufgelistet, sowohl die aktiven als auch die mobilmachungsabhängigen
Verbände. Es folgt die Aufschlüsselung der beteiligten Korps.
Bundeswehr
- Feldheer:
Die Bundeswehr stattete die Mehrzahl der norddeutschen Heeresverbände
mit den jeweils modernsten Waffen und Geräten aus. Nach dem Konzept der
Vorneverteidigung, um für den Fall einer sehr kurzen Vorwarnzeit gewappnet
zu sein, verfügte jede Division des Heeres über eine vorgeschoben östlich
stationierte Brigade mit höherem Bereitschaftsstand. In Niedersachsen
waren folgende Divisionen disloziert:
Weiterhin gehörte zum I. Korps die 7. Panzerdivision, deren
Kampfverbände sämtlich in Nordrhein-Westfalen lagen:
Als flexible Einsatztruppe war dem Korps die Luftlandebrigade
27 in Lippstadt zugeordnet. Sie verfügte über Kampfbataillone im nordrhein-westfälischen
Iserlohn: FschjgBtl 271 & 273 & 274; und im niedersächsischen Wildeshausen: FschjgBtl 272.
Am Südrand von Niedersachsen begann der Bereich der CENTAG.
Der hier liegende Verteidigungsabschnitt war dem III. Korps der Bundeswehr
aus Koblenz zugeteilt. Von dessen 2. Panzergrenadierdivision aus Kassel war die PzGrenBrig 4 in Göttingen stationiert; mit Kampfbataillonen in Göttingen: PzGrenBtl 41 & 43, PzBtl 44; und im hessischen Kassel: PzGrenBtl 42.
British
Army:
Die zweitgrößte Gruppe an Streitkräften in Niedersachsen stellte die
British Army of the Rhine. Bemerkenswert ist, daß die Briten stets den
größten Teil ihrer präsenten Landstreitkräfte in Deutschland stationiert
hatten. Die geographische Ausdehnung ist in weiten Teilen aus der Zeit
der Britischen Besatzungszone nach dem II. Weltkrieg hervorgegangen.
In Niedersachsen waren vorhanden:
- 1st Armoured Division in Verden;
mit Aufklärungsbataillon in Wolfenbüttel: 9th/12th
Royal Lancers (RAC); sowie den Brigaden:
- 7th Arm
Bde in Soltau;
Kampfbataillone in Fallingbostel: Royal
Hussars (RAC) & 2nd Royal Tank Regiment (RAC), 1st Bn Staffordshire Regiment (RoF)
- 12th Arm
Bde in Osnabrück;
Kampfbataillone in Osnabrück: 4th
Royal Tank Regiment (RAC), 1st Bn Royal Irish Rangers (RoF) & 1st Bn Green Howards (RoF)
- 22nd Arm
Bde in Bergen-Hohne;
Kampfbataillone in Hildesheim: 1st
Royal Tank Regiment (RAC); Bergen-Hohne: The Queen's Own Hussars (RAC), 1st Bn Welsh Guards (RoG); und Celle: 3rd Bn Royal Green Jackets (RoF)
Der größere Teil des Korps war in Nordrhein-Westfalen beheimatet:
- 3rd Armoured Division in Soest;
mit Aufklärungsbataillon in Wimbish/GB: 1st
The Queen's Dragoon Guards (RAC); sowie den Brigaden:
- 4th Arm
Bde in Münster;
Kampfbataillone in Münster: The
Queen's Royal Irish Hussars (RAC) & 17th/21st Lancers (RAC), 1st Bn Irish Guards (RoG)
- 6th Air
Mob Bde in Soest;
Kampfbataillone in Hemer: 1st Bn Gordon
Highlanders (RoF), 2nd Bn Light Infantry (RoF)
- 33nd Arm
Bde in Paderborn;
Kampfbataillone in Sennelager: Royal
Scots Dragoon Guards (RAC), Paderborn: 1st Bn Queen's Lancashire Regiment (RoF); und Werl: 1st Bn Royal Scots (RoF)
- 4th Armoured Division in Herford;
mit Aufklärungsbataillon in Herford: 13th/18th
Royal Hussars (RAC); sowie den Brigaden:
- 11th Arm
Bde in Minden;
Kampfbataillone in Paderborn: 5th
Royal Inniskilling Dragoon Guards (RAC); und Minden: 3rd Bn Royal Anglian Regiment (RoF) & 2nd Bn Queen's Regiment (RoF)
- 20th Arm
Bde in Detmold;
Kampfbataillone in Detmold: Blues
and Royals (HC), 4th/7th Royal Dragoon Guards (RAC); und Lemgo: 1st Bn Royal Regiment of Wales (RoF)
- 19th Inf
Bde in Colchester/GB;
Kampfbataillone in Colchester/GB: 1st Bn King's
Own Scottish Borderers (RoF) & 2nd Royal Anglian Regiment (RoF) & 1st Bn Argyll and Sutherland Highlanders (RoF)
Koninklijke
Landmacht:
Von der Niederländischen Armee waren vergleichsweise nur wenige Einheiten
in Deutschland stationiert. Aus Kostengründen lehnte deren Regierung
stets die Verlegung weiterer Truppen in das eingeplante Einsatzgebiet
ab. Somit galt die Niederländische Armee als die für die Vorneverteidigung
am ungünstigsten dislozierte Truppe in der NORTHAG.
Um diese Schwäche auszugleichen, stand in Lüneburg die PzBrig 8
der Bundeswehr bereit. Sie sollte als vorgeschobene Brigade in der ersten
Phase im Abschnitt des I. Niederländischen Korps die Verteidigung aufnehmen,
bis weitere Kräfte aus den Niederlanden eingetroffen wären.
Nur einige Teile der niederländischen 4. Division waren in
Niedersachsen stationiert:
- 4e Divisie in Harderwijk/NL;
mit Aufklärungsbataillon in Seedorf: 103 Verkbat;
sowie den Brigaden:
Zwei weitere Divisionen sind ausschließlich in deren Heimatland
disloziert gewesen:
- 1e Divisie in Schaarsbergen/NL;
mit Aufklärungsbataillon in 't Harde/NL: 102 Verkbat;
sowie den Brigaden:
- 5e Divisie in Stroe/NL;
mit Aufklärungsbataillon in Nunspeet: 104 Verkbat;
sowie den Brigaden:
Als flexible Einsatztruppe war dem Korps die 101 Infanteriebrigade
in Den Dungen/NL zugeordnet. Sie verfügte über Kampfbataillone in Ermelo/NL:
102 Painfbat; ?/NL: 132 Painfbat; Assen/NL: 142 Infbat; ?/NL: 143 Infbat. Dazu kommt ein weiteres Aufklärungsbataillon in 't-Harde/NL: 105 Verkbat.
Belgische
Landmacht / Force Terrestre Belges:
Die Belgische Armee dagegen hatte zahlreiche Garnisonen in Deutschland.
Die Masse der Verbände ist in Nordrhein-Westfalen und Nordhessen stationiert
gewesen. In Niedersachsen waren keine Streitkräfte vorhanden, lediglich
zwei vorgeschobene Korpsdepots hatte man hier eingerichtet. In Deutschland
lagen große Teile der 16. Division:
- 16e Pantserdivisie/16ème Division Blindée
in Neheim-Hüsten;
mit den Brigaden:
- 4e Pantserinfanteriebrigade (flämisch) in Soest;
Kampfbataillone in Soest: 4e
Lansiers (PzBtl), 1e Grenadiers (PzGrenBtl), 5e Linie (PzGrenBtl)
- 17e Pantserbrigade/17ème Brigade Blindée (flämisch/wallonisch)
in Siegen;
Kampfbataillone in Siegen: 1er
Guides (PzBtl), 2ème Carabiniers Cyclistes (PzGrenBtl); Altenrath: 2e Gidsen (PzBtl); und Spich: 1e Karabiniers Wielrijders (PzGrenBtl)
- 10e Pantserinfanteriebrigade (flämisch) in Limberg/BE;
Kampfbataillone in Limberg/BE: 8e
Lansiers (PzBtl), 4e Linie (PzGrenBtl), 2e Karabiniers (PzGrenBtl)
Dazu kommt die in Belgien stationierte 1. Division:
- 1e Infanteriedivisie/1re Division d'Infanterie
in Verviers/BE;
mit den Brigaden:
- 1e Pantserinfanteriebrigade (flämisch) in Leopoldsburg/BE;
Kampfbataillone in Leopoldsburg/BE: 2e
Lansiers (PzBtl), Bataljon Bevrijding (PzGrenBtl), 1e Karabiniers Prins Boudewijn (PzGrenBtl)
- 7ème Brigade d'Infanterie Blindée (wallonisch)
in Marche-en-Famenne/BE;
Kampfbataillone in Marche-en-Famenne/BE: 1er
Lanciers (PzBtl), 1er Chasseurs Ardennais (PzGrenBtl); und Spa/BE: 12ème de Ligne (PzBtl)
- 12ème Brigade d'Infanterie (wallonisch) in Liege/BE;
Kampfbataillone in Bastogne/BE: 2ème
Chasseurs Ardennais (PzGrenBtl); und Liege/BE 3ème Chasseurs è Pied (PzGrenBtl)
Bei den Korpstruppen waren weitere Kampfbataillone zu finden.
Panzeraufklärer in Arolsen: 1e Jagers te Paard; Lüdenscheid: 2e Jagers te Paard; und Arnsberg: 4ème Chasseurs è Cheval. Sowie ein zusätzliches Panzerbataillon in Spich: 3ème Lanciers.
US
Army:
Traditionell hatten die USA große Mengen an Militär in deren früherer
Besatzungszone in Süddeutschland beheimatet. Für lange Zeit war Bremerhaven
einzige größere norddeutsche Garnison; dort lagen logistische Einheiten
für die Versorgung der süddeutschen Standorte.
Abgesehen davon ist für den Verteidigungsfall das III. Korps aus Fort
Hood (USA) als strategische Reserve der NORTHAG eingeplant
gewesen. In diesem Zusammenhang wurde Mitte der 1970er Jahre eine neue
US-Garnison am Rande des Truppenübungsplatzes Garlstedt geschaffen. Dort
stationierte man eine Brigade der 2nd Armored Division. Gerät und Ausrüstung
der weiteren Teile der Division waren in zwei großen POMCUS-Depots in Nordrhein-Westfalen eingelagert: Im South Park der Ayshire-Barracks
in Mönchengladbach sowie im Depot Herongen. Im Folgenden die Aufgliederung
dieser Division:
- 2nd Armored Division - Fort Hood/USA;
mit den Brigaden:
- 1st Bde 2nd Armd
Div;
Kampfbataillone: 1st Bn 67th
Armor, 3rd Bn 67th Armor und 3rd Bn 41st Infantry
- 2nd Bde 2nd Armd
Div;
Kampfbataillone: 1st Bn 66th
Armor, 2nd Bn 252nd Armor, 2nd Bn 41st Infantry, 4th Bn 41st Infantry
- 3rd Bde 2nd Armd
Div (Fwd) in Garlstedt (vorgeschoben);
Kampfbataillone in Garlstedt: 2nd Bn 66th
Armor, 3rd Bn 66th Armor, 1st Bn 41st Infantry
- 4th Bde 2nd Armd
Div (Aviation);
Kampfbataillone: 1st Bn 3rd
Attack Helicopter Battalion
Für zwei weitere Divisionen des III. US-Korps wurde das Gerät
in den Niederlanden und Belgien verfügbar gehalten:
- 1st Cavalry Division in Fort Hood/USA -
das Gerät fast aller Teile der Division war in POMCUS-Depots in Belgien und in den Niederlanden eingelagert;
mit den Brigaden:
- 1st Bde 1st Cav
Div;
Kampfbataillone: 3rd Bn 32nd
Armor, 2nd Bn 8th Cavalry, 2nd Bn 5th Cavalry, 3rd Bn 141st Infantry
- 2nd Bde 1st Cav
Div;
Kampfbataillone: 1st Bn 32nd
Armor, 1st Bn 8th Cavalry, 1st Bn 5th Cavalry
- 155th Armd
Bde Mississippi Army National Guard;
Kampfbataillone: 1st Bn 198th
Armor, 2nd Bn 198th Armor, 1st Bn 155th Infantry
- 4th Bde 1st Cav
Div (Aviation);
Kampfbataillone: 1st Bn 227th
Attack Helicopter Battalion
- 5th Infantry Division (Mechanized) in
Fort Polk/USA - das Gerät fast aller Teile der Division war in POMCUS-Depots in den Niederlanden eingelagert;
mit den Brigaden:
- 1st Bde 5th Inf
Div;
Kampfbataillone: 1st Bn 70th
Armor, 3rd Bn 70th Armor, 1st Bn 61st Infantry
- 2nd Bde 5th Inf
Div;
Kampfbataillone: 3rd Bn 77th
Armor, 1st Bn 152th Armor, 3rd Bn 6th Infantry, 4th Bn 6th Infantry
- 256th Inf
Bde Mech Louisiana Army National Guard;
Kampfbataillone: 1st Bn 156th
Armor, 2nd Bn 156th Infantry, 3rd Bn 156th Infantry
- 4th Bde 5th Inf
Div (Aviation);
Kampfbataillone: 1st Bn 5th
Attack Helicopter Battalion
Außerdem war als Korpstruppe das Aufklärungsregiment 3rd Armored
Cavalry Regiment aus Fort Bliss/USA unterstellt. Deren Gerät ist in einem POMCUS-Depot in Nordrhein-Westfalen eingelagert gewesen.
Taktik:
Es sollen an dieser Stelle nur ein paar Grundzüge der taktischen Vorgehensweise
dargestellt werden.
Die Korps der NORTHAG bestanden
überwiegend aus drei Divisionen. Davon sollten zwei unmittelbar an der
Verteidigungslinie eingesetzt werden, die dritte Division lag als Reserve
zur Ablösung dahinter.
Die Garnisonen der Bundeswehr verteilten sich über das gesamte Land.
Daher wären diverse Teile in einem ersten Schritt in Abschnitte verlegt
worden, die nicht dem eigentlichen Verteidigungsabschnitt des I. Deutschen
Korps zugehörten.
Dazu als Beispiel das nördliche Gebiet Niedersachsens:
An der Verteidigungslinie im Abschnitt des I. Niederländischen Korps
sollte in der nördlichen Hälfte deren 4. Division, in der südlichen
die 1. Division eingesetzt werden. Da der Aufmarsch der Niederländer
mehr Zeit beansprucht hätte, wäre vorab die ohnehin in diesem Gebiet
stationierte 3. Panzerdivision der Bundeswehr an der Verteidigungslinie
zusammengetreten.
Der südlich an die Niederländer angrenzende Verteidigungsabschnitt des
I. Deutschen Korps wäre in der nördlichen Hälfte von der 11. PzGrenDiv und
in der südlichen von der 1. PzDiv bezogen worden.
Nachdem die Niederländer in ausreichender Stärke in ihrem Verteidigungsraum
eingetroffen wären, hätte die 3. PzDiv der
Bundeswehr von dort in den deutschen Abschnitt verlegt, um hinter der
1. PzDiv und 11. PzGrenDiv als Reserve zu fungieren.
Der Vormarsch des Gegners sollte durch zahlreiche Hindernisse
gebremst werden. Der Elbe-Seitenkanal ist ein Beispiel für eine besonders
große und aufwendige Anlage, die in die Verteidigungspläne fest eingebunden
war. Der wirtschaftliche Nutzen des Kanals stand ohnehin weit hinter
dem militärischen zurück.
Der Kanal bildete die Aufmarschlinie der Verteidiger, für Gebiete östlich
davon hätte man nicht nennenswert gekämpft. Alle weiteren Gewässer, Moore
und sonstigen passenden Gegebenheiten sollten durch Sprengung von Brücken
und Straßen zu wirksamen Hindernissen werden.
Bundeswehr
- Territorialheer:
Erwähnt werden müssen an dieser Stelle auch die Verbände des Territorialheeres
der Bundeswehr. Diese Truppe blieb unter nationalem Oberbefehl und war
nicht der NATO unterstellt. Grundsätzlich sollten diese Einheiten der
Absicherung des rückwärtigen Raumes, und der Sicherung der Versorgungswege
dienen. Im Rahmen einer Landesverteidigung wären die Verbände je nach
Lage aber auch mit vergleichbaren Aufgaben des Feldheeres betraut worden.
Dafür waren sie teilweise mit gepanzerten Verbänden ausgerüstet. Die
Masse der sogenannten Heimatschützer bestand aus Reservisten, man hätte
sie erst im Krisenfall aktiviert.
Die regionalen Zuständigkeiten des Territorialheeres waren den politischen
Grenzen angeglichen. Die Bundesländer Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen
sind das Gebiet des Territorialkommandos Nord mit Sitz in Mönchengladbach
gewesen. Die Ebene darunter waren die Wehrbereichskommandos, entsprechend
den Bundesländern: WBK II in Hannover für Niedersachsen und Bremen, WBK
III in Düsseldorf für Nordrhein-Westfalen.
Die niedersächsischen Kampfverbände des Territorialheeres:
- Wehrbereichskommando II in Hannover;
mit den Brigaden und Regimentern:
- HSchBrig 52
in Lingen;
Kampfbataillone in Northeim: JgBtl 521;
Fürstenau: JgBtl 522; Lingen: PzBtl 523; und Wietmarschen-Lohne: PzBtl 524
- HSchBrig 62
in Damme;
Kampfbataillone in Damme: JgBtl 621;
Meppen: JgBtl 622; und Wietmarschen-Lohne: PzBtl 623
- HSchRgt 72
in Bremen-Huckelriede;
Kampfbataillone in Emden: JgBtl 721;
Bremen-Huckelriede: JgBtl 722; und Varel-Friedrichsfeld: JgBtl 723
- HSchRgt 82
in Hasbergen-Gaste;
Kampfbataillone in Hasbergen-Gaste: JgBtl 821 & 823;
und Fürstenau: JgBtl 822
Alle Truppenteile führten in den Jahren des Kalten Krieges
immer wieder Manöver durch, die als freilaufende Übungen nicht auf die
Grenzen militärischer Übungsplätze eingeschränkt waren. Darüber berichtet
die Seite NATO-Manöver in Niedersachsen.
Hinweis:
Diese Seiten berichten über Streitkräfte und Garnisonen der NATO-Partner:
British Army of the Rhine - BAOR Locations: https://www.baor-locations.org
Netherlands Armed Forces Order of Battle 1985: https://www.orbat85.nl
U.S. Army in Germany: https://www.usarmygermany.com |
Fotos:
Die in den 1980er Jahren modernsten Kampfpanzer der in der NORTHAG vertretenen
Nationen:
Deutschland
- Kampfpanzer Leopard 2.
Großbritannien
- Kampfpanzer Challenger 1.
Niederlande
- Kampfpanzer Leopard 2.
Belgien
- Kampfpanzer Leopard 1.
USA
- Kampfpanzer M1 Abrams. |