Rubrik: Schießplätze / Übungsplätze | Translation: |
Die Standortschießanlage Wardenburg |
Bis
1945: Die Stadt Oldenburg hatte in den vergangenen Jahrhunderten stets einige Bedeutung. Sie war früher Zentrum des Großherzogtums Oldenburg. Wie es in der Zeit üblich war, ist als Folge der Ort schon frühzeitig eine wichtige Garnisonstadt geworden. Im 19. Jahrhundert entstanden mehrere Kasernen im Stadtgebiet, bzw. vor dessen Toren. Am zentral gelegenen Oldenburger Pferdemarkt wurde 1819/20 die erste „Infanterie-Kaserne“ errichtet. Später, 1836 und 1895, sind in direkter Nachbarschaft zwei weitere Kasernen gebaut worden. 1845-47 kam an der Ofener Straße die „Artillerie-Kaserne“ dazu. 1856-58 entstand in Osternburg die „Reiter-Kaserne“. Und schließlich wurde ebenfalls noch im 19. Jahrhundert in Donnerschwee eine sechste Kaserne errichtet. Für die zahlreichen in Oldenburg stationierten Einheiten mußten entsprechende Anlage zur Ausbildung der Truppe geschaffen werden. Es wurden über die Jahre gleich mehrere Exerzierplätze angelegt: In Donnerschwee, auf dem Bürgerfeld, bei Kreyenbrück, und bei Bümmerstede. Schließlich hat man den großen „Garnison-Exerzierplatz Alexanderheide“ eingerichtet. Auch entstanden nacheinander mehrere Schießstände. Als erstes ist 1846 neben der Kaserne Donnerschwee eine Anlage gebaut worden. Später kam am Bürgerfeld ein großer Schießstand dazu, der über teilweise mehrere hundert Meter lange Schießbahnen verfügte. Ein weiterer Schießstand wurde Mitte der 1930er Jahre zwischen den Orten Wardenburg und Tungeln gebaut. Er lag einige Kilometer südlich von Oldenburg, die nächstgelegene Kaserne in Kreyenbrück war gut 3,5 km entfernt. Die Garnison verfügte bei Bümmerstede über einen Standortübungsplatz, gut 2 km östlich von Wardenburg. So lagen hier zu Zeiten der Wehrmacht die militärischen Ausbildungsanlagen recht nahe beieinander. Der
Schießstand Wardenburg erhielt mehrere Bahnen für Langwaffen von bis
zu 300 m Länge. Es werden auch Kurzwaffenbahnen eingerichtet gewesen
sein, diese sind heute aber nicht mehr erkennbar. Die langen Schießbahnen
waren untereinander durch Erdwälle getrennt. Am hinteren Ende standen
große Kugelfänge. Es ist überliefert, daß am 1. Februar 1945 ein deutscher Soldat
unter dem Vorwurf des Desertierens auf dem Schießstand-Gelände hingerichtet
worden ist. Ab 1945: Ab 1956 gab es wieder deutsche Soldaten in Oldenburg. Die Bundeswehr übernahm mehrere Kasernen in der Stadt, und ließ den Standort in wenigen Jahren zu einer sehr bedeutenden Garnison anwachsen. In der ersten Zeit wurde die Liegenschaft in Wardenburg von der jungen Truppe wieder als Standortschießanlage genutzt. Die Bundeswehr plante jedoch den Bau einer neuen StOSchAnl.
Diese sollte aufgrund des Schießlärms in möglichst großer Entfernung
zu Ortschaften stehen, aber nicht zu weit entfernt von den Kasernen in
Oldenburg. Eine brauchbare Fläche fand sich fast 5 km südwestlich vom
alten Schießstand, beim Wardenburger Ortsteil Achternholt. Hier entstand
in den 1960er Jahren eine moderne Standortschießanlage, welche die aktuellen
Vorgaben von Lärmschutz und Schießsicherheit erfüllen konnte. Die alte StOSchAnl Wardenburg war bis ca. 1968 in der Nutzung, danach kehrte Ruhe auf der Liegenschaft ein. Die Gemeinde erwarb 1982 das Gelände. Seit 1989 kümmert sich die „Biologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems e.V.“ um die Pflege des Objektes. In dem Zusammenhang ist 1998 ein Naturlehr- und erlebnispfad auf dem Schießstand-Gelände angelegt worden. Zustand: Zugang: |
Blick
aus der Vogelperspektive mit Google Maps: Fotos:
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An der hohen Wand sind massive Stützpfeiler zu erkennen. |
Im Bereich der Munitionsniederlage sind mehrere Erdhügel zu finden. |
Diese Hügel sind die Erdüberdeckung von Munitionshäusern. |
Dieses Munitionshaus wies zwei Tore auf. |
Hier dagegen ein einzelnes Tor, mit kleiner Öffnung für Fledermäuse. |
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Quellenangabe: - Wilhelm Gilly de Montaut: Festung und Garnison Oldenburg - Nordwest-Zeitung: Schatten liegt über Schießstand - Biologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems e.V.: http://www.bsh-natur.de/biotope_schiestand.htm |
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