Rubrik: Tanklager | Translation: |
Das Lufttanklager Loccum |
Bis
1945: Allgemeines über die Aufgabe von Tanklagern der Luftwaffe ist auf der Seite über das Lufttanklager Ehmen nachzulesen. Im Jahre 1936, einige Jahre vor dem Baubeginn des Tanklagers, errichtete der Reichsarbeitsdienst das später als Birkenlager bezeichnete Arbeitslager in der Loccumer Heide. Hier waren in Holzbaracken Arbeitskräfte untergebracht, die beim Bau des Schleusenkanals zwischen Lahde und Windheim eingesetzt waren. Der Abraum dieses Kanals, der eine Maßnahme zur Weser-Begradigung war, ist auf einer Feldbahn mit Loren-Zügen hierher gefahren und nördlich des Arbeitslagers zu einer ausgedehnten, bis zu 8 m hohen Halde aufgeschüttet worden. Ende des Jahres 1939 hat man auf und südlich der Aufschüttung mit dem Bau eines Tanklagers für die Luftwaffe begonnen. Der Baubeginn lag zeitlich bereits nach dem Ausbruch des II. Weltkrieges. Der späte Beginn hatte für dieses Depot einige Folgen. In den ersten Jahren des Krieges waren die Hauptbedarfsträger, die fliegenden Verbände der Luftwaffe, überwiegend weit außerhalb des Heimatgebietes stationiert. Daher bestand zunächst weniger Bedarf an dieser logistischen Einrichtung. Als der Kriegsverlauf später dafür sorgte, daß die Verbände vermehrt zurück ins Reichsgebiet verlegt wurden, sind die Baumaterialien knapp gewesen. Außerdem war die Kraftstoffproduktion ohnehin ständig rückläufig. Dies alles sorgte dafür, daß das Lufttanklager Loccum nicht so ausgebaut wurde, wie anfangs geplant. In den Jahren ab 1940 wurden die Bauwerke für das Tanklager
errichtet. Im Süden entstand der administrative Bereich. Hier, im späteren
Steinlager, waren die Verwaltung, Sozialgebäude und ein Labor untergebracht. Am 5. oder 6. April 1945 wurde größere Teile des eingelagerten Kraftstoffs vom deutschen Personal in Brand gesetzt. Am 7. April besetzte die 159. Brigade der britischen 11. Armoured Division das Lufttanklager. Ab 1945: Wie bei vielen ehemaligen Militäranlagen kam die Liegenschaft
Loccumer Heide nach Aufstellung der Bundeswehr in deren Blickfeld. Ab
1960 sind alle Teile der Anlage wieder von der Truppe genutzt worden.
Am 1. März 1960 verlegte das Versorgungsbataillon 36 mit der 1. (Stab),
2. (San) und 4. (Trsp) Kompanie von Langendamm kommend nach Loccum. Sie
bezogen das Stein- und das Birkenlager. Auch die Lagergebäude im Betriebsbereich
konnten nun wieder genutzt werden. Die Halde und ein nördlich daran anschließendes
Heidegebiet wurden nun zum Standortübungsplatz der Garnison. 1962 kam
die AusbKp 9/1 dazu. Im nächsten Jahr wuchs die Einheit zum AusbBtl 103
auf. So herrschte für über 10 Jahre im Standort Loccum ein intensiver
Betrieb. Mit dem Ende des Kalten Krieges folgten auch für den Standort Loccum einige Reduzierungen. 1989 bis Anfang 1990 brachte man in den beiden Lagern vorübergehend Aussiedler aus osteuropäischen Ländern unter. Seit 1997 dient das frühere Birkenlager als Gewerbegebiet. Das Steinlager wurde zeitweilig als Wohnsiedlung genutzt. Inzwischen befindet sich darin wieder eine Betreuungsstätte für Blinde. Die Bauten im Betriebsbereich stehen derzeit zur Veräußerung. Nur der StOÜbPl wird weiterhin von der Bundeswehr benutzt. Er dient der Heeresfliegerwaffenschule aus Bückeburg als Außenlandeplatz. Zustand: Zugang: |
Blick
aus der Vogelperspektive mit Google Maps: Fotos:
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Diverse Reste gesprengter Treibstoffbunker. |
Alle Teile der Treibstoffbehälter wurden zerstört. |
Die Behältergruppen waren durch Leitungskanäle miteinander verbunden. |
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Ölhafen Ilvese: | ||||
Auf den ersten Blick ein unscheinbarer See. |
Bemerkenswert ist der Schutzdeich, der ohne Kenntnis der Historie sinnlos erscheint. |
Einer von zwei Betonbauten im Hafengelände. |
Das zweite unvollendete Bauwerk. |
Violett:
die heutige Landesgrenze Niedersachsen/Nordrhein-Westfalen |
Quellenangabe: - Niedersächsisches Umweltministerium: Gefährdungsabschätzung von Rüstungsaltlasten in Niedersachsen - Hermann Kleinebenne: Die Weserlinie - Henning Thee: Manuskript Eibia - einst und jetzt - N. Volkening |
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