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Rubrik: Luftabwehr Translation: English French Spanish Italian Dutch Danish Polish Russian
Flak-Schutz im Großraum Bremerhaven
 Bis 1945: 
Das heutige Bremerhaven, aus den damaligen Orten Wesermünde und Geestemünde gebildet, litt bereits im ersten Kriegsjahr unter den Bombardierungen der alliierten Luftwaffen. Durch Luftangriffe sind über die Zeit des Krieges ca. 1.200 Menschen in Bremerhaven ums Leben gekommen. Die Stadt war bedeutender Stützpunkt der Kriegsmarine, schon am 28.11.1939 wurde ein Angriff auf den Seefliegerhorst/Land Weddewarden durchgeführt. Darüber hinaus war der Hafen stets eine wichtige Umschlagstelle für alle Arten von Gütern, so daß die Alliierten in den ersten Kriegsjahren immer wieder versuchten diese logistischen Einrichtungen zu zerstören. Später schonten sie die Hafenanlagen der Stadt, da bereits festgelegt war, daß die US Army nach Kriegsende den Raum Bremen/Bremerhaven als Enklave in der Britischen Zone zugesprochen bekommen und die Umschlagseinrichtungen für die Versorgung der eigenen Truppen benötigen werde.
Aus der Luftgefahr resultierend entstand ein Flakgürtel, der die ganze Stadt umschloß. Da Bremerhaven Kriegsmarinestützpunkt war, ist die Flugabwehr durch Marineflak gestellt worden. Es existierten folgende Stellungen:
östlicher Gürtel: Flakuntergruppe Weddewarden (-#1-) mit 10,5 cm Flak bei Wremen (-#2-), auf Fort Brinkamahof II (-#3-) und bei Spaden (-#4-); 12,8 cm bei Langen und Schiffdorf (-#5-).
westlicher Gürtel: Flakuntergruppe Grebswarden (-#6-) mit 10,5 cm Flak auf Fort Langlütjen I (-#7-) und bei Ellwürden; 12,8 cm bei Grebswarden und Stotel.
Am Kriegsende wurde die Flak in die Erdverteidigung eingebunden. Im Vorfeld der Stadt, hauptsächlich im Nordbereich, entstand ab Herbst 1944 ein Verteidigungsgürtel mit ausgebauten Infanteriestellungen als Teil des „Friesenwalls“, mit dem die Stadt zur „Marinefestung Wesermünde“ ausgebaut werden sollte.

 Ab 1945: 
Die eigentlichen Stellungsbereiche sind nahezu sämtlich in der Zeit nach dem Krieg geschleift worden. Die vorhandenen Spuren bestehen vielmehr aus Gebäuden, die bis in die heutige Zeit als Wohnhäuser Verwendung finden. Dabei sind interessante Typen von Türmen bis in die Gegenwart erhalten geblieben. Bei den meisten dieser Einrichtungen ist der ursprüngliche Verwendungszweck nicht mehr erkennbar.

 Zustand: 
Insbesondere die zu Wohnzwecken umgebauten noch vorhandenen Gebäude sind größtenteils in gutem Zustand erhalten geblieben.
Fotos:
Langlütjen
Geschütz-Bettung auf Fort Langlütjen I

Die Ziffern geben die Standorte der Anlagen mit noch vorhandenen Spuren an
Karte


-#1- Weddewarden
Untergruppenkommando-Turm
Bremerhaven-Weddewarden
Der Untergruppenkommando-Turm steht gleich hinter dem Deich inmitten des Stadtteils Weddewarden.

-#2- Wremen
Beton-Trümmer der Stellung
 
Fragmente
Weitere Fragmente
Wremen
Am weitesten nördlich abgesetzt vom Stadtgebiet Bremerhavens lag die 10,5 cm-Batterie Wremen. Von der Stellung am Nordrand des Ortes sind einige Reste zu finden.

-#3- Brinkamahof
Fort Brinkamahof II
Fort Brinkamahof II
Im Fort Brinkamahof II war ebenfalls eine 10,5 cm-Batterie stationiert. Das Foto zeigt die Beton-Bettungen beim Abriß der Festung.

-#4- Spaden
Flak-Hochstand
Spaden
Eine dritte 10,5 cm-Batterie lag in Spaden. Am Südrand des Ortes steht ein ehemaliger Flak-Hochstand, heute als Wohnhaus genutzt. Das ehemalige Waschhaus der Batterie im Zentrum von Spaden dient heute als Vereinsheim des örtlichen Fußballclubs.
Waschhaus
Ehemaliges Waschhaus der Stellung

-#5- Schiffdorf
Ehemals Küche und Offizierunterkunft
Schiffdorf
Die Fläche der 12,8 cm-Batterie Schiffdorf ist nach dem II. Weltkrieg mit einer Wohnsiedlung überbaut worden. Ein Gebäude der Stellung, das „Steinhaus“, ist erhalten. Im Krieg diente es als Küche und Offiziersunterkunft.

-#6- Grebswarden
Untergruppenkommando-Turm
Nordenham-Grebswarden
Der Untergruppenkommando-Turm in Nordenham-Grebswarden. Heute befindet sich darin ein kleines Museum, welches die Militärgeschichte der Region zum Thema hat.

-#7- Langlütjen I
Fort Langlütjen I
Fort Langlütjen I
Eine von zwei 10,5-Batterien auf der linken Weserseite war auf dem Fort Langlütjen I eingesetzt. Das Bild zeigt die gesprengte Beton-Bettung eines Geschützes.

-#8- Langlütjen II
Fort Langlütjen II
Fort Langlütjen II
Auf Fort Langlütjen II waren im II. Weltkrieg Flak-Scheinwerfer eingesetzt.

Quellenangabe:
- Hans-Dietrich Nicolaisen: Die Flakhelfer
- Karlheinz M. Reichert: Marine an der Unterweser
 
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