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Rubrik: Flugplätze Translation: English French Spanish Italian Dutch Danish Polish Russian
Der Fliegerhorst Faßberg
 Bis 1945: 
Auf der Suche nach geeigneten Standorten für neue Fliegerhorste der expandierenden Luftwaffe entschied man sich anhand von Luftbildern für ein unbesiedeltes Gelände nahe dem Faßberg. Erst mit dem Start des Flugplatzbaues entstand auch die Ortschaft Faßberg, hier wurden Häuser für das Luftwaffenpersonal mit ihren Familien errichtet. Im Jahre 1933 begannen die Bauarbeiten, die bis 1936 andauerten.
Schon am 1.4.34 stellte man auf dem Fliegerhorst die I. Gruppe Kampfgeschwader 154 „Boelcke“ mit Dornier Do 11, Do 23 und Junkers Ju 52-Bombern auf, sie verlegte am 1.4.36 nach Langenhagen. Die Große Kampffliegerschule 2 entstand hier am 1.1.35, zunächst Bombenschule Faßberg genannt. Für den Ausbildungsbetrieb errichtete man ab 1936 südlich des Flugplatzes bei Lutterloh einen Bombenabwurfplatz. Am 1.8.38 wurde auf dem Horst die Schlachtfliegergruppe 30 mit Henschel Hs 123 Sturzkampfbombern und die Schlachtfliegergruppe 40 mit Heinkel He 45 Stukas gebildet. Während des Krieges waren meistens Bomberverbände, häufig das Kampfgeschwader 4 „General Wever“ mit Heinkel He 111 stationiert. 1942 verlegte die Fliegertechnische Schule 2 nach Faßberg. 1944 bis 1945 kam es zu verschiedenen Luftangriffen der Alliierten. Der Flugbetrieb wurde auf Grasnarbe abgewickelt; Deckname des Horstes war „Geiser“.
Nördlich des Fliegerhorstes befand sich ab 1936 die Raketenversuchsanstalt Trauen.

 Ab 1945: 
Am Kriegsende besetzten britische Truppen den Fliegerhorst, er wurde weiterhin als Flugplatz verwendet. Während der Berlin-Blockade diente Faßberg zusammen mit Celle-Wietzenbruch und Wunstorf als wichtiger Umschlagpunkt der britischen Zone für die Luftbrücke in die eingeschlossene Stadt. Insbesondere wurden dabei in Faßberg Kohlen umgeschlagen. Am Rand der Kaserne befindet sich heute die öffentlich zugängliche „Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin“, in welcher mit verschiedenen Exponaten an diese Zeit erinnert wird. Die Royal Air Force übergab 1956 die Anlage an die Bundeswehr, die zunächst die Offiziersschule der Luftwaffe und die Hubschrauberführerschule dort stationierte. Die Luftwaffe hat heute in Faßberg die Technische Schule der Luftwaffe 3 beheimatet, welche unter anderem bis ins Jahr 2005 die bundesweit aktive und bekannte Wanderausstellung „Unsere Luftwaffe“ durchführte.
Der Platz verblieb für lange Zeit unter der Hoheit der Bundesluftwaffe. Die beheimateten fliegenden Verbände waren in den letzten Jahrzehnten aber Heeresflieger. Folgerichtig ist die Verantwortung für den Fliegerhorst inzwischen an das Heer übergeben worden. Die Gesamtfläche stellt mit 565 ha einen der größten aktiven Plätze in der Bundesrepublik dar.

 Zustand: 
Die Masse der Gebäude der Gründerzeit, aus Tarnungsgründen im Stil niedersächsischer Bauernhäuser gehalten, ist im Fliegerhorst erhalten geblieben und befindet sich meistens im gutem Originalzustand. Häufig sind an den Eingängen zu den Kellerräumen der Unterkunftsgebäude noch die Hinweise „Schutzraum 40 Personen“ zu lesen. Zahlreiche großen Hangars der Kampfflieger befinden sich am Rand des Flugfeldes in modernisierter Verfassung.

 Zugang: 
Der Fliegerhorst ist als von der Bundeswehr weiterhin genutzte militärische Anlage selbstverständlich nicht zugänglich.

 Hinweis: 
Das Luftbrückenmuseum hat ein Internet-Angebot:
https://luftbrueckenmuseum.de

Blick aus der Vogelperspektive mit Google Maps:
Google Maps

Fotos:

Unterkunftsgebäude
Unterkunftsgebäude im Stil niedersächsischer Bauernhäuser

Bunker
Erdüberdeckter Bunker abseits des Flugfeldes

Feuerwache
Die Feuerwache

Betriebsgebäude
Betriebsgebäude im Originalzustand

Flugzeughangar
Einer der zahlreichen Flugzeughangars

Flugfeld
Das Flugfeld, im Hintergrund weitere Hangars.

Lärmschutzhalle
Ein moderner Bau: die Lärmschutzhalle für Prüfungen von Strahltriebwerken.

Schrottplatz
Interessanter Schrottplatz, vor einigen Jahren standen ausgemusterte Lockheed F-104 G Starfighter darauf.

Karte
Maßstab

Quellenangabe:
- Karl Ries, Wolfgang Dierich: Fliegerhorste und Einsatzhäfen der Luftwaffe
 
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