Rubrik: Flugplätze | Translation: |
Der Einsatzhafen Hannover-Vahrenwald |
Bis
1945: Dieser Flugplatz innerhalb der Stadtgrenzen von Hannover weist bis 1945 einige Parallelen zum Flughafen Bremen auf. Auch hier begann es auf einem Exerzierplatz, entwickelte sich zum Verkehrsflughafen einer Großstadt und im II. Weltkrieg wurde die Anlage militärisch genutzt. Das Flugplatzgelände lag zur Gründung noch weit abseits der Besiedelung, im Laufe der Jahrzehnte ist es von der Stadt umschlossen worden. Auf der Vahrenwalder Heide ist bereits um 1850 ein Exerzierplatz für die Truppen
der Garnison Hannover eingerichtet worden. Das Gelände lag seinerzeit
entfernt von bebauten Gebieten, nördlich des hannoverschen Stadtteils
Vahrenwald. Bereits im Jahre 1909 begann auch durch das Heer die fliegerische
Nutzung des Exerzierplatzes. Das 2. Bataillon des Garde-Korps aus Berlin
stationierte in Vahrenheide seine 2. Kompanie. Diese war eine Ausbildungs-Einheit
und stellte in Hannover eine Luftschifferschule sowie eine Flak-Scheinwerfer-Schule. Den zivilen Luftverkehr von Hannover wickelte man nun zunächst
im Stadtteil Linden auf dem Werksflugplatz der „Hannoverschen Waggonfabrik
AG“ ab; diese lieferte im I. Weltkrieg rund 2.000 Flugzeuge der verschiedenen
Hannover CL-Typen an die Fliegertruppe. Im Rahmen der Aufrüstung nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten, wurden in den 1930er Jahren im näheren und weiteren Umfeld diverse Militäranlagen neu gebaut. Zum älteren, unmittelbar nordwestlich an den Flugplatz angrenzenden Kasernenkomplex kam als drittes die Kriegsschule hinzu. Heute ist die Liegenschaft als Emmich-Cambrai-Kaserne zusammengefaßt. Westlich davon wurde die Wehrkreiswaffenanstalt Wiesenau aufgebaut, ein wehrmachtseigenes Reparaturwerk für Waffen und Gerät. Weiter östlich, im Stadtteil Bothfeld, baute man die Prinz-Albrecht Kaserne, die Scharnhorst-Kaserne und die Artilleriekaserne (heute Freiherr-von-Fritsch-Kaserne). Noch vor Beginn des II. Weltkrieges begann auch durch das
Militär wieder eine Mitnutzung des Flugplatzes. Am 1. Januar 1939 ist
hier das Luftdienstkommando 11, ausgerüstet mit verschiedenen Flugzeugmustern,
aufgestellt worden. Vermutlich war 1939/40 auch das Lehrgeschwader 1
mit Heinkel He 111 Bombern auf dem Flugplatz stationiert. Zu dieser Zeit
trug die Anlage die Bezeichnung Fliegerhorst Hannover-Vahrenwalder Heide. Ab 1945: Die Militäranlagen nutzten nach Kriegsende überwiegend die britischen Streitkräfte. Die Wehrkreiswaffenanstalt diente fortan als Langenhagen-Barracks Logistikeinheiten als Standort. Der ältere Teil des an den Flughafen angrenzenden Kasernenkomplexes wurde als Chatham-Barracks einem Transportverband als Quartier gestellt. Beide Liegenschaften sind so bis in die erste Hälfte der 1990er Jahre genutzt worden. Auf der nun nicht mehr für den vorherigen Zweck genutzten Fläche des Flughafens konnten sich Gewerbebetriebe ansiedeln. Im Laufe der Jahrzehnte entstanden hier zahlreiche neue Gebäude. Ergänzend sind auf dem östlichen und südlichen Teil des Areals Wohnhäuser errichtet worden. Seit 1956 lautet die Bezeichnung dieses neuen Stadtteils Vahrenheide. Nach Aufstellung der Bundeswehr kam auch wieder deutsches
Militär auf das Gelände. Der modernere Teil des nordwestlichen Kasernenkomplexes
wurde als Emmich-Cambrai-Kasrne zusammengefaßt. Darin kamen unter anderem
die Offizierschule des Heeres und das Verteidigungsbezirkskommando 22
unter. Zustand: Zugang: Hinweis: |
Blick
aus der Vogelperspektive mit Google Maps: Fotos:
|
Violett:
Standort der Luftschiffhalle im I. Weltkrieg |
Quellenangabe: - Niedersächsisches Umweltministerium: Gefährdungsabschätzung von Rüstungsaltlasten in Niedersachsen - Karl Ries, Wolfgang Dierich: Fliegerhorste und Einsatzhäfen der Luftwaffe - Harry C. Redner: Die Luftschiffwaffe des Heeres - http://www.hannover-vahrenheide.de/history/history4.htm - Michael Holm: http://www.ww2.dk |
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