Rubrik: Flugplätze | Translation: |
Der Einsatzhafen Vechta |
Bis
1945: Unmittelbar westlich der alten Vechtaer Zitadelle wurde im Jahre 1932 ein Flugfeld angelegt. Es befand sich außerhalb der damaligen Stadtbebauung auf einer geeigneten Wiesenfläche. Zunächst diente der Platz der zivilen Luftfahrt. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten und der gleich darauf beginnenden Aufrüstung der Streitkräfte, ist das hiesige Flugfeld von der Luftwaffe als Standort für einen Fliegerhorst ausersehen worden. Ab 1938 war die Wehrmacht Hausherr auf der Anlage. In
der folgenden Zeit wurde die nötige Infrastruktur geschaffen. Zur Unterbringung
der Verbände errichtete man nördlich der Kreisstraße ein Barackenlager.
Südlich von ihr entstand der eigentliche Flugbetriebsbereich mit Flugleitung,
Flugzeughallen, einer Werft und Werkstätten. Mit einem Anschlußgleis
zur Strecke Vechta-Cloppenburg wurde die Verbindung zum Eisenbahnnetz
geschaffen. Ein in der damaligen Zeit übliches Startbahn-Triangel mit
drei Bahnen wurde nicht mehr realisiert. Lediglich eine betonierte Startbahn
von zunächst 600 m Länge entstand, von einer zweiten ist nur ein kurzer
Torso gebaut worden. Der Flugplatz Vechta erhielt den Decknamen „Schwebebahn“. Über die Belegung des Platzes vor Beginn des Krieges liegen
keine Daten vor. Während des Krieges kam es, wie auf Fliegerhorsten allgemein
üblich, zu vorübergehenden Belegungen durch die verschiedensten Einheiten.
Darunter waren Kampfgeschwader und Jagdgeschwader. Im März 1945 erfolgte ein heftiger Bombenangriff durch die US Air Force auf den Flugplatz, der zur weitgehenden Zerstörung der Einrichtungen führte. Der Flugbetrieb in Vechta wurde daraufhin eingestellt. Ab 1945: Die Bundeswehr übernahm nach ihrer Aufstellung Teile der Anlage
wieder in militärische Nutzung. Verbliebene wieder hergerichtete Gebäude
im ehemaligen Werft- und Werkstättenbereich wurden zum Mobilmachungsstützpunkt
umgewandelt. Hier sind Ausrüstungen und Geräte verschiedener Geräteeinheiten
eingelagert gewesen. Einige hundert Meter westlich des Mob-Stützpunktes hatte das I. Korps der Bundeswehr ein ortsfestes Depot eingerichtet. Das Korpsdepot 157 war ein Treibstofflager für den Bedarf des Nachschubkommando 1. In 16 an der Vorderseite offenen Hallen konnten aufstehende Stahltanks sowie palettierte Kraftstoffkanister abgestellt werden. Über das Thema Korpsdepots in Niedersachsen berichtet eine weitere Seite. Nach Ende des Kalten Krieges begann in der Bundeswehr eine umfangreiche Reduzierung der Streitkräfte. Das Krankentransportbataillon 130 wurde nach Hildesheim verlegt. Die weiteren Vechtaer Einheiten und das Korpsdepot sind aufgelöst worden. Damit entfiel der Bedarf an den beiden Liegenschaften, die militärische Nutzung endete. Ende der 1990er erfolgte der Abriß von Mob-Stützpunkt und Korpsdepot. Das Gewerbegebiet im Süden wuchs weiter. Der Nordteil ist mit Einzelhandel und Gewerbe bebaut worden. Auf dem Areal in der Mitte entstand ein neues Wohngebiet. Mit diesen Baumaßnahmen verschwanden schließlich auch die letzten Spuren des Fliegerhorstes. Zustand: Zugang: Hinweis: Das Ergebnis der Forschungen mündete in dieses Buch: Über die Flughäfen der Luftwaffe ist ein Buch mit zahlreichen
zeitgenössischen Standort-Skizzen erschienen: |
Blick
aus der Vogelperspektive mit Google Maps: Fotos:
Nachfolgend einige Bilder aus dem Jahr 1983 - mehrere historische Bauten des Fliegerhorstes wurden seinerzeit abgerissen:
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Richtung Westen endete der Bau nach ca. ¼ seiner ursprünglichen Länge |
Hinter der Rückwand der Flugwerft stand diese Werkstatt |
Klinkerbauweise, wie bei allen Gebäuden des Fliegerhorstes. |
Die Werkstatt von Westen |
Der Bau war früher deutlich länger, auch hier ist die Nutzbarmachung eines beschädigten Hauses erkennbar. |
Die
bezeichneten Objekte und die dunkelgrau markierte betonierte Startbahn
existieren heute nicht mehr |
Quellenangabe: - Niedersächsisches Umweltministerium: Gefährdungsabschätzung von Rüstungsaltlasten in Niedersachsen - Karl Ries, Wolfgang Dierich: Fliegerhorste und Einsatzhäfen der Luftwaffe - Korpskommando I. Korps: 30 Jahre I. Korps 1956-1986 - SVG: Pioniere des Deutsche Heeres 1955 - 2000 - Archiv N. Giese - Michael Holm: http://www.ww2.dk |
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