Rubrik: Kriegsgefangenenlager | Translation: |
Das Stalag XI B Fallingbostel |
Bis
1945: Das Lager in Fallingbostel ist eines von vier Mannschaftsstammlager (Stalag) im Wehrkreis XI Hannover, die weiteren waren: Stalag XI A Dörnitz-Altengrabow (Sachsen-Anhalt) und in Niedersachsen Stalag XI C Bergen-Belsen sowie Stalag XI D Oerbke. Für die Arbeitskräfte, die das Westlager des Truppenübungsplatzes Bergen erbauten, heute NATO-Lager Oerbke, ist an der Straße von Fallingbostel nach Oerbke ab 1937 ein Barackenlager errichtet worden. Ab Beginn des II. Weltkrieges im September 1939 wurde in diesem Arbeitslager das Stalag XI B Fallingbostel eingerichtet. Analog zur Chronologie des Kriegsverlaufes sind im Lager Gefangene aus den nach und nach überfallenen Ländern Europas eingewiesen worden: zunächst polnische, später belgische, französische und jugoslawische, schließlich auch sowjetische Kriegsgefangene. Ab Juli 1941 quartierte man im hinteren Teil des Stalag ca. 10.000 Offiziere der Roten Armee ein. Die Mehrzahl der sowjetischen Soldaten sind jedoch im nur einige hundert Meter östlich gelegenen Stalag XI D Oerbke eingewiesen worden. Wie in allen Lagern erging es den Inhaftierten abhängig von ihrer Nationalität. Während die Insassen aus westlichen Ländern verhältnismäßig gut über die Zeit kamen, sind insbesondere Osteuropäer vollkommen unzureichend versorgt worden. So kam es auch im Stalag Fallingbostel aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung und Hygiene im Winter 1941/42 zu einer Fleckfieberepidemie, während der tausende Gefangener verstarben. Ebenfalls hier, wie auch in den anderen mit Rotarmisten belegten Stalag, sind im Herbst 1941 Selektionen durchgeführt worden, dabei überstellte man Parteifunktionäre, führende Persönlichkeiten, Juden und Asiaten der SS. Diese tötete alle überstellten in den Konzentrationslagern Sachsenhausen (Brandenburg) und Neuengamme (Hamburg) mit Genickschußgeräten oder durch Erschießen bzw. Vergasen. Ab Frühjahr 1942 kam es zu einer Veränderung der Lage der sowjetischen Gefangenen, sie wurden für einen Arbeitseinsatz vorgesehen. Dazu verbesserte man die Versorgungslage soweit, das zumindest ausreichende Körperkräfte für Arbeiten gegeben sein sollten. Dabei wurde jedoch weiterhin so unzureichend kalkuliert, daß viele Gefangene schließlich an Entkräftung verstarben. Das Stalag XI B war Einsatzzentrale für Arbeitskommandos Kriegsgefangener aller Nationen im Gebiet Hannover/Braunschweig. Dabei gab es als Maximalzahl etwa 80.000 Gefangene, die in ca. 1.500 Kommandos zur Arbeit in Landwirtschaft und Industrie abgestellt wurden. Ein Beispiel dafür ist das Kommando bei der Eibia-Anlage „Walo II“ in Bomlitz, ein anderes das bei der Heeresmunitionsanstalt Lehre. Am 13. April 1945 erreichten endlich britische Truppen das Kriegsgefangenenlager und befreiten die Insassen. Ab
1945: Zustand: Zugang: Es gibt Literatur über die Kriegsgefangenenlager in der Lüneburger Heide: Titel: „Russenlager“ Autor: Barbara Meier, Detlef Gieseke, Hans Albert Hillmann Verlag: Gewerkschaft Erziehung & Wissenschaft ISBN: 3-927594-10-5 |
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Quellenangabe: - Barbara Meier, Detlef Gieseke, Hans Albert Hillmann: „Russenlager“ |
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