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Rubrik: Munitionsproduktion Translation: English French Spanish Italian Dutch Danish Polish Russian
Die Luftwaffen-Hauptmunitionsanstalt 1/XI Hambühren
 Bis 1945: 
Der offizielle Name des hier vorgestellten Objektes lautete Luft-Hauptmunitionsanstalt 1/XI Hambühren. Gebräuchlich war die Kurzbezeichnung Muna Hambühren. Die römische Ziffer XI steht für das Luftgaukommando XI, beheimatet in Hannover, später Hamburg. Der größte Teil des heutigen Niedersachsen gehörte zu diesem Gau.

Das ursprüngliche Dorf Hambühren liegt gut 6 km westlich der Ortsmitte von Celle, an der früheren Reichs- und heutigen Bundesstraße 214. Bis 1986 durchquerte die Allertalbahn der Reichs- bzw. Bundesbahn auf dem Abschnitt zwischen Celle und Schwarmstedt den Ort.
Die Umgebung war Ende des 19. Jahrhunderts mit ausgedehnten Waldgebieten von der Forstwirtschaft geprägt. 1905 hielt die Industrie Einzug in die Gegend. 3,5 km westlich von Hambühren, südlich der B 214, begann die Einrichtung eines Bergwerkes zur Förderung von Kali-Salzen. Die „Kaliwerke Prinz Adalbert AG“ grub hier den Schacht „Prinz Adalbert“. Im Jahre 1912 wurde eine Tiefe von 712 m erreicht. Das Objekt lief unter der Ortsbezeichnung des rund 3 km nördlich gelegenen Oldau. Später entwickelte sich im Umfeld des Schachtes eine Kolonie. Sie bekam schließlich den Namen Ovelgönne, benannt nach der örtlichen Försterei.
Das vorhandene Salzvorkommen hat man 1911 aufgeteilt; der östliche Bereich ging an die „Bergbaugesellschaft Hambühren m.b.H.“. Diese baute ihrerseits auf halber Strecke zwischen dem ersten Schacht und dem Dorf Hambühren eine zweite Schachtanlage. Auch hier ist am Ende eine Tiefe von 710 m erreicht worden. Auf der Sohle in 640 m Tiefe entstand eine Verbindung zum Schacht Prinz Adalbert. Damit wurde die preußische Zweischacht-Verordnung erfüllt, nach der Kali-Bergwerke zwei unabhängige Verbindungen zur Oberfläche haben mußten. Bereits 1912 fusionierten die Kaliwerke Prinz Adalbert mit der in Ehmen beheimateten Gewerkschaft Einigkeit. Fortan bezeichnete man den Schacht in Oldau auch als Einigkeit II, der Schacht Hambühren erhielt den Namen Einigkeit III.
Die Förderung von Kali lief hauptsächlich über Schacht Prinz Adalbert, während Schacht Hambühren zur Belüftung diente, bergmännisch Bewetterung genannt. Der Betrieb konnte aber nur wenige Jahre laufen. Nach Ende des I. Weltkrieges befand sich Deutschland in einer Wirtschaftskrise. Auf dem Kalimarkt bestanden Überkapazitäten. Die Gewerkschaft Einigkeit legte die hiesigen Schächte bereits 1925 still. Im Folgejahr brachte man in 288 m Tiefe einen Verschluß mit Beton ein, um ein Absaufen durch zulaufendes Wasser zu verhindern.

Anfang 1933 ergriffen die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland. Schon bald danach betrieben diese eine massive Aufrüstung. In dem Zusammenhang sollten zahlreiche Munitionsanstalten im gesamten damaligen Reichsgebiet eingerichtet werden. Für Heer, Luftwaffe und Marine waren jeweils eigene Dienststellen vorgesehen, die den Bedarf an Munition abdecken konnten.
Zunächst mußten geeignete Standorte gefunden werden. Dazu gerieten auch ungenutzte Bergwerke in den Blick der Planer. In der Theorie boten diese brauchbare Möglichkeiten, Munition untertage einzulagern. Einerseits war dort die Gefährdung der Umgebung durch die explosiven Teile stark reduziert. Andererseits entzog man die Bestände so auch der Gefährdung durch feindliche Luftangriffe. Allerdings zeigte sich schon bald, daß die salzhaltige Luft in den Kali-Bergwerken zur Korrosion der Munition führte.
Während das Heer mehr als 20 dieser Objekte vorsah, blieb das bei der Luftwaffe eine Ausnahme. Diese errichtete nur drei Anstalten in Bergwerken, keine davon war eine Hauptmunitionsanstalt. Ein Beispiel ist die auf dieser Website vorgestellte Luftwaffen-Munitionsanstalt (Bergwerk) Beendorf.
In Hambühren sollte zunächst ebenfalls eine Muna eingerichtet werden, für deren Munitionslagerung die Untertageanlagen vorgesehen waren. Allerdings gestaltete sich die Reaktivierung der Schächte schwierig. Oberhalb des Verschlusses von 1926 war der Schacht mit Grundwasser vollgelaufen, weitere Bereiche sind instabil geworden. Eine Sanierung wurde begonnen, diese zog sich allerdings bis Anfang 1944 hin.
Die Munitionsanstalt sollte jedoch möglichst schnell eingerichtet und in Betrieb genommen werden. So wich man auf eine obertägige Bauweise aus. Das Gebiet westlich von Hambühren bot dazu genügend Fläche. Der vorhandene Wald erbrachte eine Tarnung gegen feindliche Luftaufklärung. Mit dem am Westrand von Hambühren liegenden Bahnhof ist der seinerzeit für Aufbau und Betrieb unbedingt erforderliche Anschluß an das Eisenbahnnetz vorhanden gewesen.

1938 fanden erste Vermessungsarbeiten statt. Zwischen 1939 und 1941 lief der Erwerb der benötigten Grundstücke. Obwohl der Ankauf noch nicht abgeschlossen war, begannen bereits 1939 die Bauarbeiten. Die gesamte Liegenschaft schloß auch die beiden Schachtgelände mit ein. Die Bauleitung der Muna bezog das Verwaltungsgebäude vom Schacht Hambühren.
Im Nordosten wurde beiderseits der Reichsstraße 214 der Verwaltungsbereich aufgebaut. Nach den ursprünglichen Planungen hätte die abgesperrte und eingezäunte Fläche der Muna damit auch Teile nördlich dieser wichtigen Durchgangsstraße umfaßt. Für den öffentlichen Verkehr sollte 300 m nördlich eine Ausweichstrecke angelegt werden. Eine Trasse wurde zwar abgeräumt und vorbereitet, zum Straßenbau kam es jedoch bis zum Kriegsende nur noch in geringem Umfang. So zog man den Zaun der Munitionsanstalt entlang der Südseite der Reichsstraße. An der Einmündung der heutigen Ostlandstraße war die Haupteinfahrt der Muna. Zeit ihres Bestehens lagen damit mehrere Bauten außerhalb der Umzäunung. Darunter waren die Kommandantur, ein großes Kameradschaftsgebäude, sowie das Wachgebäude für das nicht realisierte Haupttor an der Reichsstraße. Letzteres ist der erste fertiggestellte Bau der Anstalt gewesen. Daneben umfaßte der Verwaltungsbereich noch Unterkünfte, Werkstätten und Garagen. Auch ein Lokomotivschuppen zur Unterstellung der Anstalts-eigenen Diesellok der Bauart 360C war hier zu finden. Nur die Kommandantur ist zweigeschossig ausgeführt gewesen. Ansonsten gab es weitestgehend eingeschossige Bauweise.

Hauptaufgabe der Muna Hambühren war die Herstellung von Munition. Am Südrand der Liegenschaft hatte man die beiden benachbarten Füllanlagen 1 und 2 eingerichtet. In der Füllanlage 1 erfolgte die Abfüllung des Sprengstoffes in angelieferte Geschoße. Die Füllanlage 2 war zwar fertig ausgerüstet, ging allerdings bis Kriegsende nicht in Betrieb.
Die Fertigstellung der Munition ist im Arbeitsbereich durchgeführt worden, in dem man die Granaten zusammensetzte und mit Zündern versah. In der westlichen Hälfte lag der Arbeitsbereich 1. Weiter nördlich hatte man den Arbeitsbereich 2 geplant, dieser kam jedoch nicht zur Verwirklichung.
Für die Fertigung war auch das Gebäude der Hülsenreinigung relevant. Hier konnten gebrauchte Granathülsen aufgearbeitet werden. Die Produktionseinrichtungen wurden ergänzt durch Betriebsgebäude wie Kesselhaus, Trafostationen mit Unterverteilungen, Wasserwerk und ein Klärwerk.
Im Zentrum der Muna befand sich der weitläufige Bereich zur geschützten Deponierung von Munition. Hier standen 94 Munitionshäuser mit einer Lagerkapazität von jeweils 30 t Explosivstoff. Der Bau von 6 weiteren war vorgesehen. Es handelte sich dabei um standardisierte Lagerbunker des Typs 106, mit zwei Toren und 250 m² Innenraum, Kurzbezeichnung MH 30 t. Alle sollten eine Erdüberdeckung bekommen, am Kriegsende fehlte diese jedoch noch bei 20 Bauten. 38 der Munitionshäuser befanden sich auf einer Erhöhung und hatten eine Verladerampe an der Vorderseite. Die übrigen standen ebenerdig. Neben der Einlagerung von in Hambühren gefertigter Flak-Munition, ist zeitweilig auch Artfremdes hier deponiert worden. Darunter waren Panzergranaten, Infanteriemunition und Handgranaten.
Wie in fast allen Anstalten üblich, gab es zur Lagerung der Granatzünder 12 kleine Zünderhäuser zu je 50 m² Nutzfläche. Diese wiesen nur ein Tor auf und hatten ebenfalls eine Erdüberdeckung. Schließlich sind die rund 35 langgestreckten Lagerhäuser zu nennen. In ihnen konnten die benötigten, nicht explosiven Materialien für Produktion, Lagerung und Versand aufbewahrt werden.
Die gesamte Liegenschaft ist durch ein umfangreiches Wegenetz von rund 28 km Länge erschlossen worden. Das Anschlußgleis der Eisenbahn führte in einer weiten Schleife durch das Gelände, mehrere Bauten standen für den Umschlag unmittelbar an den Schienen. Einschließlich einiger Stichgleise kam das Netz auf etwa 15 km Länge.
Hauptsächlich bedingt durch den relativ späten Beginn der Bauarbeiten, konnten ursprüngliche Planungen bis Ende des Krieges nicht erfüllt werden. Es gab mehrere Bauten, die auf Karten lediglich als geplant vermerkt sind, weitere Gebäude blieben unvollendet. Auch die vorhandenen Kapazitäten zur Lagerung von Munition reichten zeitweilig nicht aus. 1943/44 wollte man daher nach Außerhalb ausweichen. An der südöstlichen Ecke wurde ein provisorisches Freilager eingerichtet. Hier sind über 100 Mulden zu je 10x8 m ausgehoben worden, in denen man Munition einstapeln konnte. Sie wären lediglich durch Holzverschläge und Planen gegen Witterungseinflüsse geschützt. Dieser Bereich maß rund 60 ha. Eine Nutzung des Außenlagers soll jedoch nicht mehr erfolgt sein. Insgesamt umfaßte die Muna Hambühren einschließlich des späteren Außenlagers eine Grundfläche von rund 450 ha.

Im Frühjahr 1942 erfolgte die Aufnahme der Fertigung von Granaten für Flugabwehrkanonen. Schwerpunkt ist die Produktion des Kalibers 8,8 cm gewesen. Hiervon konnten bis zu 920 Tonnen pro Monat hergestellt werden. Bis zum Ende des II. Weltkrieges sollen in Hambühren ca. 10 Millionen Granaten 8,8 cm gefertigt worden sein.
Auch der Kaliber 3,7 cm wurde befüllt. Dazu kamen Patronen des Kalibers 2 cm. Diese lieferte die Industrie bereits gebrauchsfertig an, man hat sie in der Muna nur umgeschlagen. Desweiteren ist ein Einmalauftrag für die Herstellung von 12,8 cm-Granaten für die Kriegsmarine dokumentiert.

Nachfolgend wird der Ablauf der Fertigung im Füllbereich 1 beschrieben. Hier bildeten die seinerzeit sieben separaten Arbeitshäuser die erforderlichen Arbeitsschritte ab. Unterirdische Gänge verbanden die Häuser miteinander. So bestand ein zusammenhängender Produktionstrakt, in dem die Sprengkörper vor äußeren Einflüssen geschützt hindurch bewegt werden konnten.
Erstes Gebäude war das Geschoßlager. Hier wurden die angelieferten leeren Sprengkörper bereitgestellt. Von dort ging es weiter zum Rillenhaus. Darin erhielten die Rohlinge Rillungen, die für eine stärkere Splitterwirkung sorgten. Im nächsten Haus kam die Vorbereitung der Munitionskörper. Hier erfolgten Prüfung und Kennzeichnung. Nun ging es in das Schmelz- und Gießhaus. Der Name beschreibt bereits das Verfahren. Durch Erhitzen ist der Sprengstoff verflüssigt worden, um so in die angewärmten Sprengkörper gleichmäßig einfließen zu können. Nächste Station war die langsame Abkühlung im Heizgitterhaus. Dort wurden Heizstäbe in die Granaten eingeführt und langsam wieder herausgezogen. Durch diesen Vorgang verhinderte man die Bildung von Hohlräumen in der Befüllung. Im nächsten Gebäude waren die Fertigstellung 1 und 2. Hier erfolgte die Reinigung einschließlich Ausbesserung von Farbschäden. Anschließend wurde eine Qualitätsprüfung vorgenommen und das Mundloch mit einer Kappe verschlossen. Als letzte Station kam das Versandhaus. Dort sind die Geschoße für die weitere Verarbeitung zusammengefaßt worden.
Im Umfeld der Füllanlagen waren weitere Bauwerke angesiedelt. Etwas östlich abgesetzt stand das Salpeter-Gebäude. Darin fand die vorbereitende Trocknung des angelieferten Ammonsalpeters statt. Westlich abgesetzt war die Delaborierung. Aus gerade abgefüllten Geschoßen, die durch die Qualitätsprüfung gefallen waren, hat man hier den Sprengstoff mit Heißdampf ausgedüst. Gleiches konnte mit von der Truppe zurückgeschickten Rückläufern durchgeführt werden. Der gewonnene Sprengstoff ist im TNT-Mahlhaus, auch Brecher genannt, zu Pulver zermahlen worden. Schließlich ist noch das Kesselhaus der Füllanlage zu nennen. Es erzeugte die Heizleistungen, die insbesondere das Schmelzhaus und das Heizgitterhaus benötigten.
Um aus den Sprengkörpern vollständige Flak-Granaten zu machen, sind weitere Schritte erforderlich gewesen, die im etwa 1,3 km weiter nordwestlich gelegenen Arbeitsbereich 1 erfolgten. Dort hat man die Geschoße zusammen mit der Treibladung in die Kartuschen eingebracht. In die Sprengköpfe wurden Zünder montiert. Damit war die Herstellung abgeschlossen. Anschließend folgte die Deponierung in den Munitionshäusern. Auf Anforderung durch die verbrauchenden Truppen stellte man entsprechende Chargen zusammen, und brachte sie über die Eisenbahn zum Versand. Es sind auch Granaten ohne Zünder an einfache Munitionsanstalten geliefert worden, um dort komplettiert zu werden.
Der Fertigungsprozeß bedeutete den Umgang mit verschiedenen Chemikalien. Entsprechend der damaligen Zeit wurde auf die Umwelt kaum Rücksicht genommen. Anscheinend erfolgte die Ableitung der verunreinigten Abwässer zu einem großen Teil unbehandelt in Sickerschächte. Die Arbeitskräfte in diesen Bereichen waren ständig stark gesundheitsschädlichen Einflüssen ausgesetzt. Gefährlich war die Arbeit ohnehin. Ein Explosionsunglück im Umgang mit zurückgelieferter Munition ist dokumentiert, welches vier Tote zur Folge hatte.

Wie oben bereits erwähnt, liefen seit 1939 im Schacht Prinz Adalbert die Sanierungsarbeiten, um die Untertageanlage wieder zugänglich und nutzbar zu machen. Die Muna Hambühren sollte weiterhin dort Munition einlagern können. Anfang 1944 waren einzelne vom Hauptstollen abzweigende Kammern fertiggestellt. Zur Nutzung durch die Munitionsanstalt kam es nun jedoch nicht mehr.
Aufgrund der sich ständig verschlechternden Lage, mit einer zunehmenden Gefahr für Industriewerke durch Bombardierungen, wurde die Verlagerung industrieller Fertigungen in Bergwerke begonnen. Im März 1944 ordnete das Rüstungsministerium an, die Schachtanlagen in Hambühren für die Zwecke der Rüstungsindustrie bereitzustellen. Wie bei allen ähnlichen Vorhaben üblich, ist für dieses Objekt ein Deckname festgelegt worden, die Bezeichnung lautete „Hirsch“.
Im Schacht Prinz Adalbert sollte die Focke-Wulf-Flugzeugbau GmbH Produktionsstätten einrichten. Die Herstellung von Flugzeugteilen, insbesondere für die Jäger Fw 190 und Ta 152, war geplant. Dafür sind erneute Bauarbeiten erforderlich gewesen. Es sollten 20.000 m² Nutzfläche, verteilt auf mehrere Kammern geschaffen werden. Vorgesehen war der Einsatz von 1.500 bis 2.000 Beschäftigten in der Untertageanlage.
Bis zum Ende des Krieges konnte das Projekt jedoch nicht mehr fertiggestellt werden. Zu dem Zeitpunkt hatte man drei Kammern zu ca. 50x25 m mit 11 m Höhe vollendet. Weitere waren im Entstehen. Einige Kisten mit Teilen und Maschinen von Focke-Wulf sind nach untertage gebracht worden. Eine Produktion wurde jedoch nicht mehr aufgenommen.

Sowohl für den Aufbau als auch für den laufenden Betrieb der vorstehend genannten Projekte war der Einsatz zahlreicher Kräfte erforderlich. In der ersten Zeit konnte man noch auf genügend Arbeiter aus Deutschland zurückgreifen. Nach Beginn des II. Weltkrieges bekamen die Männer zunehmend ihren Einberufungsbescheid. Nun hat man Frauen dienstverpflichtet. Weitere Arbeitskräfte wurden in den besetzten Ländern angeworben. Da deren Freiwilligkeit begrenzt war, ist vermehrt Zwang ausgeübt worden. Schließlich kamen auch viele Kriegsgefangene aus der Sowjetunion zum Arbeitseinsatz. Insbesondere diese mußten schwerste Arbeiten bei völlig ungenügender Versorgung ausführen.
Entsprechend der jeweils anstehenden Aufgaben schwankte die Zahl, es sollen bis zu 3.000 Kräfte im Umfeld von Muna und Schachtanlagen beschäftigt gewesen sein. Überliefert ist, daß die Menschen aus 15 Nationen stammten. Zu deren Unterbringung entstanden in Hambühren und Ovelgönne mehrere Barackenlager.
In Hambühren, direkt an den Verwaltungsbereich der Munitionsanstalt angrenzend, wurde 1940 das „Arbeitslager“ eingerichtet. Hier kamen zunächst dienstverpflichtete deutsche Männer unter, die beim Aufbau der Muna beschäftigt waren. Später sind auch Fremdarbeiter hier untergebracht worden. Für dienstverpflichtete deutsche Frauen hat man Anfang 1941 das „Frauenlager 1“ aufgebaut. Es lag am südöstlichen Ortsausgang des Dorfes. Angrenzend an den Bahnhof entstand 1942 das „Frauenlager 2“. Hier waren als Zwangsarbeiterinnen Frauen aus der Sowjetunion einquartiert. Entsprechend der Rassenideologie der Nationalsozialisten, hat man diese Menschen insbesondere gesundheitsschädliche Arbeiten in der Füllanlage der Muna durchführen lassen.
Weitere Lager waren in Ovelgönne angesiedelt. In der Nordwestecke des Anstalts-Geländes wurde die Muna-Kommandantur zunächst provisorisch untergebracht, solange das feste Gebäude im Verwaltungsbereich noch nicht fertig war. Ob sie dorthin noch temporär umziehen konnte, ist nicht klar. Im Jahre 1944 zog das Luftwaffenbauamt von Hannover kommend in diesen Neubau, da das Amt am bisherigen Sitz ausgebombt worden ist. Gleich an die provisorische Kommandantur in Ovelgönne angrenzend, hat man ein weiteres Arbeitslager eingerichtet. Bereits in der Phase des Aufbaus der Muna bekamen Soldaten hier Quartier. Darunter waren Kräfte für den Bau, aber auch Teile der Verwaltung.
300 m nördlich vom vorgenannten, lag das Barackenlager am Wiesenweg. Es ist 1940 errichtet worden, zunächst für dienstverpflichtete deutsche Männer, die Bauarbeiten in der Muna durchführten. Nach dem Frankreichfeldzug brachte man hier vorübergehend französische Kriegsgefangene unter. Dementsprechend wurde es nun „Gefangenenlager“ genannt. Bald nach dem Einmarsch in die Sowjetunion kamen 1942 Kriegsgefangene der Roten Armee über das Stalag XI B Fallingbostel nach Ovelgönne. Auch sowjetische Zwangsarbeiter sind hier einquartiert worden. Vor Ort nannte man das Objekt nun „Russenlager“.
Weiter nördlich am Wiesenweg befand sich das „Lager 3“. Dieses entstand ebenfalls schon frühzeitig für den Aufbau der Muna. Als erste Belegung werden Zivilarbeiter aus den Niederlanden genannt. Mitte 1942 kamen sowjetische Zwangsarbeiter dazu. Von August 1944 bis Februar 1945 hatte man zwei Baracken separat abgezäunt, um dort ein Außenlager des KZ Bergen-Belsen einzurichten. Darin waren 400 jüdische Frauen einquartiert. Sie mußten schwere Arbeiten durchführen. Vor allem sind sie beim Ausbau der Untertageanlagen eingesetzt worden. Dazu kamen obertägige Erdarbeiten, und der Aufbau des „Lager 2“.
Die extremsten Verhältnisse bestanden in der Unterbringung von Arbeitskräften in der Untertageanlage, auf der Sohle in 640 m Tiefe. Es handelte sich dabei um Strafgefangene aus dem Zuchthaus Celle, überwiegend polnischer Nationalität. Diese Insassen sind nur einmal pro Woche für 1-2 Stunden an das Tageslicht gekommen! Für den obertägigen Aufenthalt stand neben dem Schacht Prinz Adalbert die sogenannte „Zuchthausbaracke“.
Weitere sechs große Baracken sollten nahe dem Schacht errichtet werden. Diese wären das Hauptlager zur Unterbringung von Arbeitskräften bei Aufnahme des untertägigen Produktionsbetriebes geworden. Bis zum Kriegsende schuf man aber lediglich die Fundamente.
Im 3 km nördlich liegenden Oldau gab es ein Barackenlager, in dem bald nach Beginn des Krieges polnische Zivilarbeiter untergebracht wurden. Sie waren beschäftigt in der Ölgewinnung, die von der Firma Wintershall im weiteren Umfeld von Wietze intensiv betrieben worden ist. Ende 1942 zogen die Kräfte zum „Lager 1“ beim Landschulheim in Ovelgönne um. Im Lager Oldau waren ab da italienische Militärinternierte untergebracht, die wiederum im Fertigungsbetrieb der Muna arbeiteten. Das „Lager 2“ in Ovelgönne blieb nach der Fertigstellung anscheinend leer stehen.

Obwohl den Alliierten die Lage der Munitionsanstalt bekannt war, gab es bis zum Kriegsende keine Luftangriffe auf die Dienststelle. Dieser Umstand ist bei den meisten vergleichbaren Anlagen gegeben gewesen. Die Priorität bei Bombenangriffen lag auf Verkehrs-Infrastruktur und Industrie. Im Umfeld erfolgten ein paar Bombenabwürfe, die galten jedoch der Erdölförderung.
Im April 1945 waren britische Truppen soweit vorgestoßen, daß die Front den Raum Celle schon bald erreichen sollte. Wie für fast alle Anstalten, kam auch für die Muna Hambühren der Befehl zur Selbstzerstörung. Dieser traf am 8. April ein. Nun wurde die Sprengung einiger Bereiche der Dienststelle vorbereitet. In der Nacht vom 10. auf den 11. April 1945 lief die Zerstörung von 22:00 Uhr bis zum nächsten Morgen 5:00 Uhr. Zuvor hatte man die Bewohner der umliegenden Dörfer informiert, damit diese sich in Sicherheit bringen konnten. Die Sprengungen betrafen Teile des Arbeitsbereiches, der Füllanlagen und des Wasserwerkes. Von den Munitionshäusern wurden nur einige gesprengt.
Am 12. April trafen Einheiten der britischen 15th (Scottish) Infantry Division ein und beendeten den II. Weltkrieg für die Gegend.

 Ab 1945: 
Bis in den Juli 1945 blieb die Liegenschaft unbewacht. In der Zeit kam es, wie in vielen vergleichbaren Objekten, zu Plünderungen. Auf der Suche nach Verwertbarem ereigneten sich durch unsachgemäßen Umgang mit Pulver und Geschoßen Explosionsunglücke, die Tote zur Folge hatten.
Die Briten übernahmen nun die Verwaltung der Muna. Unter ihrer Leitung erfolgte ein geordneter Verkauf von zivil nutzbaren Materialien aller Art. Das britische Militär führte zwischen Juni 1945 und Frühjahr 1948 mehrere Sprengungen von Munitionsbeständen durch. Deren Bestandsaufnahme ergab erstaunliche Zahlen. In der Füllanlage fanden sie 100.000 gefüllte und 400.000 ungefüllte Geschoße. In den Munitions- und Zünderhäusern lagen 3.765 t Granaten und 930 t Zünder, sowie 8.400 t Pulver und Sprengstoff.
Nach Vernichtung der Munition stand 1948 grundsätzlich die Sprengung der meisten Gebäude der Munitionsanstalt an. Aufgrund der großen Wohnungsnot entstand jedoch die Idee, die Bauwerke zu Wohnraum umzuwandeln. Dem kam die britische Verwaltung schließlich nach. Daher wurden nun im Wesentlichen nur noch die Reste der Füllanlagen und des Arbeitsbereiches gesprengt. Im Frühjahr 1949 fand diese Aktion ihren Abschluß.

In mehreren Arbeitslagern konnten die Briten bis Ende 1945 Displaced Persons unterbringen, viele davon stammten aus Polen. Aus zahlreichen der in Kriegsgefangenschaft gegangenen deutschen Soldaten formten die Briten die „German Civil Labour Organisation“ (GCLO). Deren Aufgabe waren Arbeiten zur Unterstützung des britischen Militärs. Auch Fremdarbeiter, die nicht in ihre Heimat zurückkehren wollten, sowie deutsche Vertriebene fanden in der GCLO eine neue bezahlte Beschäftigung.
Im November 1948 wurde im vormaligen Frauenlager 1 am Westrand von Hambühren die GCLO-Einheit 1009 einquartiert. Die Arbeitskräfte kamen hauptsächlich auf dem knapp 5 km südöstlich gelegenen Fliegerhorst Celle-Wietzenbruch zum Einsatz. Dort lief vom Juni 1948 bis in den September des Folgejahres ein intensiver Flugbetrieb, im Rahmen der Luftbrücke zur Versorgung der Westsektoren von Berlin.
Mehrere GCLO-Arbeiter lebten mit ihren Familien im Barackenlager. Sie hatten mit dem Kriegsende ihre bisherige Heimat verloren. In diesem Kreis entstand der Wunsch, die zur Zerstörung vorgesehenen massiven Bauwerke in der Munitionsanstalt zu Wohnungen umzubauen, um hier eine neue dauerhafte Bleibe zu finden. Vermutlich ist die Idee dadurch beflügelt worden, daß zur gleichen Zeit in der ehemaligen Muna Harpstedt Vertriebene ebenfalls Bunker entfestigten. Nachdem die britische Verwaltung überzeugt werden konnte, formten 25 GCLO-Männer Anfang 1949 eine Baugenossenschaft.
Als erstes ist ein Munitionshaus an der heutigen Straße „Im Heidewinkel“ als „Musterbunker“ entsprechend umgebaut worden. In die Außenwände hat man Öffnungen für Fenster und zusätzliche Türen gebrochen. Im Inneren entstanden diverse Zwischenwände, um die 250 m² auf meist sechs Wohnungen aufzuteilen. Benötigte Materialien konnten zum großen Teil aus den zerstörten Bauten gewonnen werden.
Der Musterbunker bekam die Zustimmung der Briten. So konnte nun im großen Umfang die weitere Umgestaltung der Muna voranschreiten. Anders als beim Musterbau, war es bei zahlreichen Munitionshäusern erforderlich, zuerst die bewachsene Erdüberdeckung zu entfernen. Insgesamt erfuhren mehr als 60 MH 30 t einen Umbau. Ab Mitte der 1950er Jahre wurden die meisten Bunker mit einem großen Dachstuhl erweitert. Dieser brachte zusätzlichen Platz für ein Obergeschoß plus Spitzboden. Die Betondecke des Munitionshauses mußte für eine Treppe durchbrochen werden. Viele Bauten entsprachen dem Musterbunker. Es entstanden aber auch diverse Variationen, oft erst in späteren Jahren, wie die Fotos rechts zeigen. Ebenso sind mehrere kleine Zünderhäuser und einige große Lagerhäuser zu Wohnhäusern umgebaut worden.

Die hohe Zahl der neuen Wohnungen liegt im Zuzug zahlreicher Menschen begründet. Seit dem Kriegsende bestand in den Baracken des früheren Einsatzhafens Reinsehlen bei Schneverdingen ein großes Flüchtlingslager, in dem Vertriebene aus den ehemals deutschen Ostgebieten eine erste Unterkunft bekommen hatten. Das umliegende Gelände wollte nun aber die British Army wieder militärisch nutzen. Dort entstand das „Lager für übende Truppen“, in dem Einheiten kampierten, die auf der Fläche der „Soltau-Lüneburg Training Area“ ihre turnusmäßigen Gefechtsübungen absolvierten.
Aus dem Flüchtlingslager entschlossen sich 788 Menschen zur gemeinschaftlichen Umsiedlung nach Hambühren. 124 Männer begaben sich vorab hierher, um den Umbau der benötigten 30 Bunker anzugehen. Im Jahre 1950 erfolgte der große Umzug. In Hambühren entstanden durch die Neusiedler 13 Gewerbebetriebe in den ehemaligen Lagerhallen. In je einer weiteren Halle richteten sich die evangelische und die katholische Kirche ein.
Somit entstand aus der Munitionsanstalt Hambühren eine neue Siedlung. Am 30. September 1950 wurde sie offiziell als Ortsteil Hambühren II eingeweiht. Im Laufe der Jahrzehnte sind zahlreiche weitere Wohnhäuser errichtet worden. Das Aussehen der Ortschaft veränderte sich dadurch nachhaltig.

Von den Veränderungen lange Zeit unberührt blieb der Verwaltungsbereich der Muna. Das Militär nutzte dieses Objekt wieder als kleine Kaserne; unter Beibehaltung der Besonderheit, daß eine Bundesstraße die Liegenschaft durchquerte. Zunächst stationierte die British Army hier eine Werkstatt der Royal Electrical and Mechanical Engineers. Als nächstes folgte ab 1953 eine Fernmeldeeinheit der Royal Airforce. Zu der Zeit lief die Kaserne unter der Bezeichnung RAF Hambuhren. Im November 1957 übergaben die Briten die Kaserne an die Bundeswehr. Auch diese hat in Hambühren eine Fernmeldeeinheit der Luftwaffe untergebracht. Nun hieß es schlicht Kaserne Hambühren.
Die kleine Liegenschaft erfuhr im Laufe der Jahrzehnte ein paar Ergänzungen. Bereits von den Briten wurde mindestens ein Unterkunftsblock neu gebaut und am Südrand ein Sportplatz angelegt. Von besonderer Wichtigkeit war die 1966 errichtete Brücke über die B 214. Trauriger Anlaß sind insgesamt 5 Soldaten gewesen, die in den Vorjahren beim Überqueren der Straße tödlich verunglückten. Auf beiden Seiten stand die neue Brücke innerhalb der Kasernenzäune, so war sie nur von der Bundeswehr nutzbar.

Bereits die Royal Airforce hatte in Hambühren Kurzwellen-Erfassungsanlagen eingerichtet und betrieben. Diese Funktion wurde von der Bundeswehr übernommen. Die Objekte bestanden zum einen aus einer kleineren Antennenanlage auf dem Feld unmittelbar östlich der Kaserne. Dort stand mit sieben je 35 m hohen Gittermasten eine Heptagon-Antenne, die dem Rundumempfang von Kurzwellen diente. 1 km weiter nördlich, nahe der Aller, dehnte sich großräumig eine zweite Antennenanlage aus. Der Standort bot durch den feuchten Untergrund hervorragende Empfangseigenschaften. Hier errichtete man 19 Gittermasten, die zu sechs Rhombus-Antennen verbunden wurden. Mit ihnen sind Funkwellen aus festgelegten Richtungen empfangen worden.
Hauptaufgabe war das Auffassen des Funks von Luftwaffeneinheiten des Warschauer Paktes. Die innerdeutsche Grenze ist von hier zwar über 50 km entfernt gewesen. Die Kurzwellen konnten jedoch durch die Reflektion an der Ionosphäre auf tausende Kilometer empfangen werden. Zum einen ging es um die Aufnahme von per Morsezeichen übermittelten Nachrichten sowie Funkfernschreiben. Zum anderen ist die Positionsbestimmung von gegnerischen Sendern durch Peilung durchgeführt worden. Der Betrieb wurde im Schichtdienst rund um die Uhr durchgeführt.

Die Aufgabe blieb über die Zeit stets weitgehend gleich. Bei der eingesetzten Technik erfolgten natürlich ein paar Modernisierungen. Auch bei den in Hambühren stationierten Einheiten der Luftwaffe ergaben sich einige Veränderungen. Ende 1957 traf die 2. Kompanie der Fernmeldeabteilung 711 von Osnabrück kommend in Hambühren ein. Im Folgejahr wechselte deren Bezeichnung in Fernmeldebeobachtungssektor B, ab 1. Januar 1959 in Fernmeldesektor B. Am 1. Juli 1961 entstand als Ableger des FmSkt B ein Fernmeldesonderzug. Dieser wuchs zur Kompaniestärke auf, und bekam am 1. August 1968 den Namen Fernmeldesektor Q. Zum 1. November gleichen Jahres verlegte der FmSkt B Richtung Dannenberg in die Kaserne Neu Tramm, um den großen Fernmeldeturm auf dem Thurauer Berg zu betreiben. Nun war der FmSkt Q Hausherr in Hambühren.
Zeitweilig sind in der Kaserne Unteroffizierlehrgänge durchgeführt worden. Diese hatten stets einen Anteil Geländeübungen. Einen eigenen Standortübungsplatz gab es vor Ort nicht. Die Ausbildung erfolgte im angrenzenden Gelände und den Wäldern Richtung Aller. Außerdem gab es 3 km südöstlich der Kaserne im Neustädter Holz eine kleine Standortschießanlage.

Nach dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes begann Anfang der 1990er Jahre eine Phase der tiefgreifenden Reduzierung militärischer Objekte und Fähigkeiten. Auf den Betrieb der Funkerfassung in Hambühren sollte künftig verzichtet werden. Am 30. September 1993 erfolgte die Abschaltung der Antennenanlage. Bereits kurz zuvor ist der FmSkt Q offiziell aufgelöst worden. Das Nachkommando schloß zum 31. März 1994 die Kasernentore endgültig.
Im Jahre 2000 folgte der Abbruch sämtlicher Bauten in der Kaserne. Damit endete diese Phase. Diverse Wohnhäuser entstanden auf der Fläche. Heute erinnern nur noch Straßennamen und ein Gedenkstein an die Bundeswehr in Hambühren.

Die Sprengungen durch die Wehrmacht am Kriegsende, und die britische Munitionsräumung durch Sprengung in der Nachkriegszeit sorgten nicht für eine Beseitigung sämtlicher Explosivstoffe. Oft wurden bei diesen Aktionen Granaten oder Munitionsteile in die Gegend fortgeschleudert, ohne zu detonieren. So blieb das Gelände bis in die Gegenwart munitionsbelastet. Eine erste oberflächliche Räumung erfolgte 1955/56. Zwischen1980 und 1990 lief die nächste größere Maßnahme. Konzentriert hat man sich dabei auf neue Baugebiete. Die in den 1990er Jahre durchgeführte landesweite Bestandsaufnahme des Niedersächsischen Umweltministeriums spricht im Abschlußbericht von 1997 für Hambühren die Empfehlung aus: Untersuchungs- und Sanierungsbedarf. Aus Kostengründen wird weiterhin hauptsächlich lediglich bei Bauvorhaben der Boden auf Altlasten untersucht. Auf der Fläche der früheren Abfüllanlagen ist Anfang der 2010er Jahre ein neues Wohngebiet entstanden. Hier mußte vor Baubeginn der Boden komplett abgetragen und intensiv bereinigt werden.

Zum Schluß soll über den Verbleib der Kali-Schächte berichtet werden. Die britische Verwaltung ordnete nach Ende des Krieges an, das Bergwerk als Reserve betriebsfähig zu halten. Bis 1949 erfolgten die entsprechenden Arbeiten zur Abdichtung der Schachtwände. Eine Wiederaufnahme der Förderung erfolgte aber nicht mehr. Wiederum gaben die Abdichtungen im Laufe der Jahre nach und die Stollen liefen langsam voll.
Die Firma Wintershall hatte inzwischen die Anlage gekauft. Von ihr wurde mit Erdöl verschmutzter Boden im Schacht Prinz Adalbert abgekippt. Dieser stammte aus der Förderung in den umliegenden Ölfeldern. Schließlich erfolgte 1995 die endgültige Verschließung der Schächte. In der jüngeren Vergangenheit entstand ein neues Wohngebiet auf der Fläche von Schacht Prinz Adalbert.

 Zustand: 
Von der früheren Muna stehen heute noch ca. 110 Bauten. Allerdings sind viele kaum als solche erkennbar. Insbesondere das Aussehen der ehemaligen Munitionsbunker hat sich durch die Entfestigung und dem Umbau nach Kriegsende gravierend verändert. Die alten Lagerhäuser sind dagegen leichter zu erkennen. Außerdem kann man im Arbeitsbereich 1 und in der Südwestecke des Geländes einige Trümmer finden.

 Zugang: 
Die Fläche der ehemaligen Munitionsanstalt ist grundsätzlich zugänglich. Ausgenommen natürlich die diversen Privat- und Betriebsgrundstücke, sowie einige wegen der Altlastenproblematik gesperrte Flächen.

 Hinweis: 
Über die Muna Hambühren berichten diverse weitere Seiten im Internet.
Bei Geschichtsspuren.de:
https://www.geschichtsspuren.de/artikel/ruestungsproduktion-lagerung-versorgung/72-lufthauptmunitionsanstalt-hambuehren.html
Umfangreich sind die Angaben zur Muna im Blog Hambührener Geschichte & Geschichten:
https://hambuehren.blogspot.com/2010/12/lufthauptmunitionsanstalt-1xi-hambuhren.html
Auf den Seite der Gemeinde Hambühren:
https://www.hambuehren.de/leben-freizeit/gemeindeportrait/geschichte/geschichtliche-entwicklung/
Darin die Geschichte der Wandelung eines Munitionshauses in Bildern:
https://www.hambuehren.de/portal/seiten/die-geschichte-eines-bunkers-in-bildern-905000009-20571.html
Der Heimatverein Hambühren:
http://www.heimataller.de/doku/hambuehren/bunkerzuwohnungen/muna.html
Die Unteroffizier-Vereinigung Hambühren:
https://www.unteroffizier-vereinigung-hambuehren.de

Über die Muna Hambühren ist ein Buch in der Reihe „Beiträge zur Geschichte Hambührens“ erschienen:
Titel: Muna Hambühren
Autor: Rainer Fabisch
ISBN: 3-00-010803-3

Blick aus der Vogelperspektive mit Google Maps:
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Fotos:

Torpfosten
Am Westrand ein alter Torpfosten vom früheren Bergwerk.

Hydrant
Vom ehemaligen Verwaltungsbereich nördlich der B 214 zeugt nur noch ein Kasernen-typischer Hydrant.

Kameradschaftsgebäude
Ebenfalls nördlich der B 214 steht das große Kameradschaftsgebäude 2.

Kameradschaftsgebäude
Ansicht von der Seite.

Messe
Die Fundamentreste der Messe.

Trafostation
Eine Trafostation blieb stehen, sie dient heute dem gleichen Zweck.

Unterstation
Ebenso die kleinere Unterstation links mit der Backsteinfassade.

Luftschutzraum
Nördlich von Schacht Hambühren findet man diesen kleinen Luftschutzraum.

Luftschutzraum
Blick auf den halb zugeschütteten Eingang.

Feuerlöschteich
Einzelne Feuerlöschteiche blieben erhalten.

Arbeitsbereich
Direkt neben dem Oldauer Heuweg Reste des Arbeitsbereichs 1.

Arbeitsbereich
Von dem Arbeitsbereich zeugen heute noch einige Betontrümmer.

Arbeitsbereich
Weitere Spuren im Arbeitsbereich 1.

Kesselhaus
Zum Arbeitsbereich gehörte ein Lager- und Kesselhaus, auch hier findet man einige Trümmer.

Kesselhaus
Der Keller des Kesselhauses ist heute ein Fledermausquartier.

Kesselhaus
Die Öffnung.

Zünderwerkstatt
Funktional im Zusammenhang mit dem Arbeitsbereich gab es zwei Zünderwerkstätten, auch Löthäuser genannt.

Zünderwerkstatt
Diese Zünderwerkstatt wurde später mit Dachstuhl versehen.

Hülsenreinigungsgebäude
Das frühere Hülsenreinigungsgebäude zeigt sich grundlegend modernisiert.

Kesselhaus
Auch die Hülsenreinigung hatte ein separates Lager- und Kesselhaus.

Lagerhaus
Ein Lagerhaus mit der ursprünglichen Backsteinfassade.

Lagerhaus
Weiteres Lagerhaus im alten Zustand.

Lagerhaus
Mehrere Lagerhäuser waren höher ausgeführt.

Lagerhaus
Dieses Lagerhaus wurde erst in der jüngsten Vergangenheit abgerissen.

Lagerhaus
Lagerhaus als Wohnhaus mit deutlich mehr Nutzfläche durch nachträglichem Dachaufbau.

Lagerhaus
Dieses höhere Lagerhaus konnte zum Wohnhaus mit zwei Geschoßen umgebaut werden.

Lagerhaus
Auch hier zwei Ebenen.

Lagerhaus
Ein gewerblich genutztes früheres Lagerhaus.

Lagerhaus
In diesem Lagerhaus richteten die Neusiedler 1950 eine evangelische Kirche ein.

Glockenturm
Die Kirche wurde 1963 mit einem Glockenturm ergänzt.

Lagerhaus
Einige Lagerhäuser hatten eine Verladerampe, vor diesem Bau lag früher ein Gleis.

Lagerhaus
Blick auf den anderen Giebel.

Lagerhaus
Meist ist die Verladerampe später entfernt worden.

Lagerhaus
Aus diesem ehemaligen Lagerhaus mit Verladerampe entstand ein großzügiges Wohnhaus.

Lagerhaus
Der Muna-Ursprung dieses Lagerhauses ist nicht mehr erkennbar.

Munitionshaus
Ein altes Munitionshaus 30 t in seinen ursprünglichen Abmessungen.

Munitionshaus
Der Bauhof der Gemeinde Hambühren nutzt ein MH 30 t.

Munitionshaus
Einer der zwei alten Zugänge.

Munitionshaus
Auf der Rückseite neuere Tore für Fahrzeuge.

Munitionshaus
Bei diesem MH ist ein komplettes Geschoß aufgesetzt worden.

Musterbunker
Dieses ist der als erstes zum Wohnhaus umgebaute Musterbunker der GCLO.

Munitionshaus
Die Bauweise des Musterbunkers ist noch heute bei vielen Bauten erkennbar.

Munitionshaus
Ein weiteres Beispiel.

Munitionshaus
Auch hier der Standard-Typ. Die Rampe blieb fast komplett erhalten.

Verladerampe
Hier ebenfalls die unverkennbare Verladerampe vor einem MH.

Munitionshaus
Weiteres Beispiel mit Rampe.

Munitionshaus
Dieses MH behielt trotz Nutzung als Wohnhaus das Flachdach.

Munitionshaus
Umbau mit niedrigem Dachstuhl.

Munitionshaus
MH mit einfachem Dachgeschoß.

Munitionshaus
Dieses MH bekam auf der vorderen Hälfte ein 2. Geschoß.

Munitionshaus
Hier wurde das Dachgeschoß großflächig ausgebaut.

Munitionshaus
Variation mit Krüppelwalmdach.

Munitionshaus
Ein großer Anbau vor einem alten MH 30 t.

Munitionshaus
Dieses Munitionshaus wurde verbreitert.

Munitionshaus
Hier hat man ein vollständiges 2. Geschoß aufgesetzt.

Munitionshaus
In diesem Bauwerk ist ein Geschäft eingerichtet worden.

Munitionshaus
Hier war es eine Gastwirtschaft.

Trümmer
Im Südwesten zeugen von mehreren Munitionshäusern Betontrümmer.

Trümmer
Trümmer eines weiteren MH 30 t.

Zünderhaus
Aus kleinen Zünderhäusern entstanden ebenfalls Wohnhäuser.

Zünderhaus
Ein weiteres ehemaliges Zünderhaus.

Schacht Hambühren
Die alten Bauten am Schacht Hambühren.
Baracke
Alte Baracke im Lager der Muna-Verwaltung in Ovelgönne.
Lager 2
Historische Baracke im nicht mehr belegten Lager 2 in Ovelgönne.
Flakturm
Fünf hölzerne Türme für leichte Flak standen nördlich der B 214.
Flakturm
Auf je vier Betonsockeln waren die Pfosten und Streben der Türme befestigt.
Freilager
Schemenhaft ist hier eine Lager-Mulde im Außenlager zu erkennen.
Denkmal
In Ovelgönne erinnert ein Denkmal an den Schacht Prinz Adalbert.
Gedenkstein
Beim Landschulheim findet man diesen Gedenkstein für die Arbeitslager.
Gedenkstein
Die Neusiedler richteten ein Denkmal ein, das die verlassenen Gebiete aufzählt.
Gedenkstein
An die Bundeswehr in Hambühren erinnert dieser Gedenkstein.

Karte
Maßstab

Quellenangabe:
- Rainer Fabisch: Muna Hambühren
- Annette Wienecke: „Besondere Vorkommnisse nicht bekannt“
- Bundeswehr: Dein Standort Celle
- Niedersächsisches Umweltministerium: Gefährdungsabschätzung von Rüstungsaltlasten in Niedersachsen
- Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945 - Band 2: Niedersachsen I
- Werner Köster: Die Geschichte des „Camp Reinsehlen“
- Peter Jackson, David Haysom: Covert Radar and Signals Interception
- Archiv N. Giese
- https://www.lars-baumgarten.de/die-reviere-und-ihre-sch%C3%A4chte/5-nordhannover/5-5-einigkeit-ii/
- https://www.lars-baumgarten.de/die-reviere-und-ihre-sch%C3%A4chte/5-nordhannover/5-6-einigkeit-iii/
- https://hambuehren.blogspot.com/search/label/Kaliwerk%20%22Prinz%20Adalbert%22
- https://www.sachsenschiene.net/bunker/sys/typ_bu5.htm
 
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