Rubrik: Tanklager | Translation: |
Die NATO-Tanklager in Niedersachsen |
Relikte
des Kalten Krieges: Während des Kalten Krieges wurden für den Bedarf des Militärs geschützte Tanklager eingerichtet. Die Treibstoffversorgung der vollmotorisierten NATO-Truppen war einer der sensibelsten Bereiche der militärischen Logistik. Zum einen wurden sehr große Mengen Treibstoffe benötigt. Bereits in Friedenszeiten waren die Tanklager zweckmäßig, um die Versorgung von Großverbrauchern darüber abzudecken. Zum anderen war das Gut durch seine Entzündlichkeit besonders gefährlich, und gleichzeitig bei Angriffen gefährdet. Dementsprechend sind die Tanks durch Beton und Erdüberdeckung geschützt gewesen. Damit sollte für den Verteidigungsfall ein Schutz gegen Angriffe mit konventionellen Waffen bewirkt werden. Zu Zeiten des Kalten Krieges ist in vielen Fällen eine Tarnung der Lager durch Verschleierung betrieben worden. Die Objekte waren überwiegend nicht als Militärische Bereiche gekennzeichnet. Insbesondere die FBG- und die IVG-Tanklager konnten wie zivile Objekte erscheinen. Viele Tanklager sind untereinander, sowie mit den Verbrauchsstellen über Pipelines verbunden gewesen. Darüber berichtet die Seite NATO-Pipeline in Niedersachsen. Die Kraftstoff-Lagerbehälter waren üblicherweise Stahltanks, welche man durch eine Betonummantelung verstärkt hatte. Zusätzlich schützte eine mächtige Erdüberdeckung die Tanks. Von den Behältern führten Rohrleitungen zu Verteilerplatten. Dort konnten über zahlreiche Schieber die Flüssigkeiten um- und ausgelagert werden. Weitere Leitungen verliefen zu Verladeanlagen für Tankkesselwagen (TKW) und ggf. Eisenbahn-Kesselwagen (EKW). Innerhalb der Tanklager erledigten Pumpen im Niederdruck-Betrieb die Verteil-Aufgaben. Bei vorhandenem Anschluß an Pipelines bestanden dafür abgetrennte Hochdruck-Bereiche. Die Objekte waren zur Tarnung umfangreich mit Bepflanzungen versehen. Damit ergaben sich besondere Anforderungen an den Brandschutz. Entsprechendes Feuerlösch-Gerät vor Ort, dazu Löschwasser-Zisternen, -Teiche oder Brunnen waren unabdingbar. Daneben war natürlich die ständige Überwachung von Tanks und Leitungen auf Schäden erforderlich. Das nötige Ölwehr-Gerät mußte bereit gehalten werden. Für den Fall eines Krieges war eine militärische Objekt-Verteidigung der Tanklager vorgesehen. Zu jedem FBG- und IVG-Tanklager existierten Sicherungszüge als inaktive Geräteeinheiten, die mit mobilmachungsbeorderten Reservisten besetzt waren. Sie unterstanden den regional zuständigen Verteidigungsbezirks- bzw. Verteidigungskreiskommandos des Territorialheeres. Für übliche kleinere Tanklager reichte ein Zug. Bei großen Objekten, wie Bramsche, Farge und Nienburg waren zwei bis drei Züge vorhanden. Der größte Posten eingelagerter Güter war Flugzeug-Treibstoff. In früheren Zeiten ist es hauptsächlich die Sorte JP-4, NATO-Code F-40, gewesen. Ab den 1980er Jahren wurde es langsam durch JP-8 (F-34) verdrängt. Außerdem hat man Diesel (F-54), sowie in deutlich geringerem Umfang Benzin (F-46) und Heizöl bevorratet. Je nach Betreiber und Aufgabe sind die Objekte in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt. Diese werden nachfolgend aufgeschlüsselt. FBG-Tanklager: NATO-Pipeline und FBG-Tanklager bildeten das Rückgrat der Treibstoffversorgung der NATO in Deutschland. Die geographische Verteilung der Depots zeigte mehrere im westlichen Teil der Bundesrepublik, sowie einige entlang von Stichstrecken Richtung Osten. Die östlichsten Treibstofflager lagen in den rückwärtigen Räumen der Verteidigungsabschnitte von einzelnen Korps der in der Bundesrepublik eingeplanten NATO-Partner. In Niedersachsen waren folgende FBG-Tanklager vorhanden:
Diese Objekte sind allesamt während des Kalten Krieges errichtet worden. Nähere Angaben zu den Depots befinden sich am unteren Ende dieser Seite. IVG-Tanklager: Im Gebiet von Niedersachsen und Bremen existierten zwei Objekte: Beides sind ehemalige Wifo-Tanklager, die bereits vor und während des II. Weltkrieges errichtet wurden. Nähere Angaben zu den Depots befinden sich am unteren Ende dieser Seite. Offbase-Tanklager: In Niedersachsen bestanden zwei dieser Depots:
Beide lagen weit abseits der NATO-Pipeline und sind daher nicht daran angeschlossen gewesen. Das Tanklager Nordholz konnte sogar nicht einmal über einen Gleisanschluß beliefert werden, hier war eine Zuführung im Straßentransport erforderlich. Onbase-Tanklager: Auf folgenden niedersächsischen Fliegerhorsten waren geschützte Onbase-Tanklager vorhanden:
Nur die Fliegerhorste Ahlhorn und Oldenburg konnten auch über die NATO-Pipeline direkt beliefert werden. Weitere Tanklager: Auch die Schiffe der Bundesmarine waren Großverbraucher, für die Treibstoff bevorratet werden mußte. In Niedersachsen gibt es nur einen bedeutenden Marinestützpunkt, mit einer größeren Anzahl dort beheimateter Geschwader: Heppenser Groden in Wilhelmshaven. Dementsprechend besteht dort ein geschütztes Tanklager mit großer Kapazität. Für die logistischen Anforderungen der Heerestruppen existierten im Lande zahlreiche Korpsdepots (KDp), bzw. Forward Storage Sites (FSTS) der NATO-Partner. Darin gab es umfangreiche Lagerkapazitäten für Kraftstoffe. Überwiegend handelte es sich dabei allerdings um eine ungeschützte Deponierung. Die Lagerbezirke waren als POL-Bereiche bezeichnet, die Abkürzung steht für Petrol Oil Lubricants. In an der Vorderseite offenen Lagerhallen wurden palettierte Kraftstoffkanister oder aufstehende Stahltanks eingestellt. Daneben gab es in einigen KDp bzw. FSTS zusätzlich geschützte Treibstofftanks mit Erdüberdeckung, und daran angeschlossene TKW-Abfüllanlagen. In Niedersachsen waren in diesen Depots geschützte Treibstofftanks vorhanden:
Diese Objekte sind allesamt nicht an die NATO-Pipeline angeschlossen gewesen. Zustand: Zugang: Die NATO informiert über das Thema im Internet: https://www.nato.int/cps/en/natolive/topics_49151.htm |
Fotos:
Die meisten Bilder stammen vom im Jahr 2014 aufgegebenen FBG-Tanklager Oldenburg.
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Die
FBG-, IVG und Offbase-Tanklager, soweit auf der Karte darstellbar.
Die weiteren Objekte stehen in Zusammenhang mit der NATO-Pipeline. |
Im Folgenden werden die Tanklager in Niedersachsen und Bremen vorgestellt. | |
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FBG-Tanklager
Bramsche 12 Tanks mit rund 46.000 m³. Mit abgesetzten Abfüllanlagen für TKW und EKW. Bramsche ist das größte FBG-Tanklager in Niedersachsen. Bis heute in aktiver Nutzung. Google-Maps:
FBG-Tanklager Bramsche |
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Haupttor des FBG-Tanklagers Oldenburg. |
FBG-Tanklager
Oldenburg Tatsächlich: Wardenburg-Littel. 6 Tanks mit rund 18.000 m³. Abfüllanlagen für TKW auf dem Gelände. Fungierte mit als Offbase-Tanklager für den Fliegerhorst Oldenburg. Das Lager wurde 2014 aufgegeben. Google-Maps:
FBG-Tanklager Oldenburg |
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Haupttor des FBG-Tanklagers Breddorf. |
FBG-Tanklager
Breddorf Tatsächlich: Ostereistedt. 4 Tanks. Abfüllanlagen für TKW auf dem Gelände. Endstelle im rückwärtigen Gebiet des I. Korps der Niederländischen Armee. Das Gelände wird heute von einem Hunde-Verein genutzt. Google-Maps:
FBG-Tanklager Breddorf |
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Haupttor des FBG-Tanklagers Hodenhagen. |
FBG-Tanklager
Hodenhagen Tatsächlich: Hademstorf. 4 Tanks mit rund 17.000 m³. Abfüllanlagen für TKW auf dem Gelände. Endstelle im rückwärtigen Gebiet des I. Korps der Bundeswehr. Das Lager wurde 2014 aufgegeben. Google-Maps:
FBG-Tanklager Hodenhagen |
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Haupttor des FBG-Tanklagers Hessisch Oldendorf. |
FBG-Tanklager
Hessisch Oldendorf Tatsächlich: Hameln-Unsen. 4 Tanks mit rund 17.000 m³. Abfüllanlagen für TKW auf dem Gelände. Endstelle im rückwärtigen Gebiet des I. Korps der British Army of the Rhine. Das Gelände wird heute zivil genutzt. Google-Maps:
FBG-Tanklager Hessisch Oldendorf |
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Haupttor des IVG-Tanklagers Farge. |
IVG-Tanklager
Farge Bremen-Farge. 78 Tanks mit 312.000 m³. Abfüllanlagen für TKW und EKW auf dem Gelände, abgesetzte Verladeanlage für seegängige Schiffe. Weiteres dazu auf der Seite über das Wifo-Tanklager Bremen-Farge. Das Lager wurde 2014 aufgegeben. Google-Maps:
IVG-Tanklager Farge |
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Haupttor des IVG-Tanklagers Nienburg. |
IVG-Tanklager
Nienburg Nienburg-Schäferhof. 24 Tanks mit 80.000 m³. Abfüllanlagen für TKW und EKW auf dem Gelände. Weiteres dazu auf der Seite über das Wifo-Tanklager Schäferhof. Das Objekt wird heute als ziviles Tanklager genutzt. Google-Maps:
IVG-Tanklager Nienburg |
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Haupttor des Offbase-Tanklagers Nordholz. |
Offbase-Tanklager
Nordholz 2 Tanks. Versorgung des Marinefliegerhorstes Nordholz. Das Objekt wird heute für Biogas-Produktion genutzt. Google-Maps:
Offbase-Tanklager Nordholz |
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Offbase-Tanklager
Wittmund 2 Tanks. Versorgung der Fliegerhorste Wittmundhafen und Upjever. Bis heute in aktiver Nutzung. |
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Quellenangabe: - BMVg: Rahmenkonzept zum Fachinformationssystem POL - MWV: Mineralölversorgung mit Pipelines - BIMA: Exposés Tanklager Schäferhof, Bremen-Farge, Oldenburg |
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